Was für ein vergnüglicher, unterhaltsamer und gemütlicher Abend! Zwischen Torkel und Ortsmuseum hatten die Leute vom Kulturforum die Tische und Bänke für den letzten Programmpunkt des Jahres platziert. Der zugleich wohl einer der Höhepunkte wurde. Denn die Musik und die Atmosphäre an diesem lauen Juniabend passten perfekt zusammen.
Vergnügtes Sommerkonzert in lauwarmer Juninacht
«Wälder und andere Vorarlberger»
Zu Gast waren die «Bauernfänger», die von Kulturforum-Präsident Beda Germann launig als «Wälder und andere Vorarlberger» vorgestellt wurden. «Ein stromloses, aber emotionsgeladenes Männer-Sextett, das längst vergessene Herz-Schmerz-Balladen und totgespielte Gassenhauer unbarmherzig wiederbelebt.» So steht es auf der Homepage der Bauernfänger. Und so war es auch in der Realität.
Video: Ulrike Huber
«Unplugged», also ohne jeden Verstärker, ohne Lautsprecheranlage, nur die reine Instrumentalmusik und der reine Gesang. So trugen die «Bauernfänger» ihre Musik vor. Sechs originelle Musiker, die - anders als es der Name der Band vermuten liesse - keine harmoniesüchtige, volkstümliche oder gar volksdümmliche Musik spielten, sondern die etwa sechzig Besucher des Kulturforums mit Strassenjazz im besten Sinne verwöhnten.
Viele Stilrichtungen von Pop bis Swing
Mit Saxophon, Quetschkommode, Stehschlagzeug, Banjo, Bass und Geige spielten sich die bestens gelaunten Musiker durch viele Stilrichtungen, von US-St.Louis-Sound über Pop und Chanson, Gipsy-Music, bis zu Swing. Herausragend eine sensationell gute Version des Sting-Songs «An Englishman in New York». Die Bauernfänger haben dieses Musikstück seziert und neu zusammengesetzt.
Gute Laune machend der folgende Tango, der ansatzlos in einen Walzer überging. Oder das posaunenlastige «Mister Sandman». Oder der melodische französische Chanson. Oder, oder, oder. Grandios auch die Bauernfänger-Version des Siebziger-Jahre-Pop-Klassikers «Girls, Girls, Girls», der damals von der im Matrosendress auftretenden Band «Sailor» gespielt wurde.
Gelöste Atmosphäre
Das Konzert war in mehrere Teile untergliedert. Die Bauernfänger spielten jeweils etwa zwanzig Minuten. Woraufhin das Publikum jeweils etwa zwanzig Minuten Zeit hatte, um sich mit Wurscht und Brot, mit Nussstangen oder Getränken zu versorgen. Was zur gelösten Atmosphäre dieses Saisonabschlussabends des Kulturforums Berneck bestens dazu passte.