Das neue, im Juli 1932 eröffnete Schwimmbad in Heiden war ab dem ersten Tag für alle zugänglich. Vor allem katholische Kreise aber störten sich an der Tatsache, dass beide Geschlechter gleichzeitig in knapper Kleidung Badefreuden genossen.
Führender Gegner des Schwimmbads war der diktatorisch agierende Pfarrer von Oberegg, Johann Meli, der von 1921 bis 1957 wirkte. Ihm war die neue Freizügigkeit ein Dorn im Auge, sah er doch Sitte und Moral ernsthaft gefährdet. Ab der Kanzel untersagte er rigoros den Besuch des neuen «Sündenpfuhls» in Heiden.
Getrenntes Baden im Hasenbühl
In abgeschwächter Form gab es auch in Heiden entsprechende Befürchtungen. Deshalb blieb parallel zum neuen Schwimmbad auch die alte, 1918 eröffnete Badeanstalt im Hasenbühl in Betrieb. Wer im Badekostüm unter seinesgleichen weilen wollte, hatte hier nach vorgegebenen Betriebszeiten für Frauen und Männer die Gelegenheit. 1948 aber wurde die alte «Badi» aufgehoben.
Anlage soll erneuert werden
Der Weiher im Hasenbühl mutierte in der Folge zum beliebten Ziel für Spaziergänger. Steter Wasserverlust aber liess die ehemalige Oase der Ruhe zur Kloake werden, die trotz der Ruhebänke nicht mehr zum Verweilen einlädt. Die Gemeinde plant deshalb unter Beizug eines Landschaftsplaners eine umfassende Erneuerung der Anlage.