Ein sichtlich erleichterter und leicht erschöpfter Ralph Lehner stand kurz nach seinem Wahlsieg im zweiten Wahlgang der Diepoldsauer Gemeinderpräsidentenwahl auf seiner Wahlparty bereits wieder Rede und Antwort. Einer Wahlparty im familiären Kreis, die von Herzlichkeit und vertraulichem Umgang miteinander geprägt war. Mit Selbstgebackenem und bodenständigen Getränken.
«Es gibt noch Baustellen, pack es an!»
Einzig verbliebener Konkurrent
Lehner hatte den zweiten Wahlgang mit 1´191 Stimmen für sich entschieden. Der einzig verbliebende Konkurrent Dietrich Thomas konnte gerade einmal 656 Stimmen auf sich vereinen. Ein Erdrutschsieg also. «Ja, das habe ich nach dem ersten Wahlgang so erwartet. Auch wenn ich zwischendrin dem Frieden nicht mehr getraut und nochmals alles gegeben habe», so Ralph Lehner im Kurzinterview bei der Wahlparty.
Das erste Ziel nach dem ersten Wahlgang sei es gewesen, den Vorsprung zu bewahen und ein vierstelliges Ergebnis einzufahren. «Das heutige Ergebnis schafft klare Verhältnisse und ich empfinde es als klaren Vertrauensbeweis. Es liegt im Kern des Majorzwahlprinzips, auch über die Grenzen der eigenen Partei hinaus um Stimmen zu kämpfen.»
Etappenziel und eigentliche Startlinie
Ralph Lehner weiss um die grosse Aufgabe, die ihm bevorsteht. «Ich habe ein Etappenziel erreicht, aber ich stehe jetzt auf der eigentlichen Startlinie und freue mit auf die Herausforderungen, die auf mich zukommen.» Unter den Gratulanten, die zur Wahlfeier ins Heim des Musikvereins Diepoldsau-Schmitter gekommen waren, fand sich neben Gemeinderat Carsten Zeiske und Alt-Gemeinderat Thomas Bolt mit Gattin Helena natürlich auch Noch-Gemeindepräsident Roland Wälter.
Der auch sogleich seinem jungen Nachfolger etwas mit auf den Weg gab: «Es gibt noch viele Baustellen, packe es an!» Und nahm ihm sogleich die Hoffnung auf eine gute Work-Life-Balance: «Geniesse jetzt die ruhigen Minuten - viele wird es nicht mehr geben.»
Dreimonatige Kündigungsfrist
Als nächster Schritt muss Ralph Lehner seine aktuelle Stelle beim Kanton Appenzell-Ausserrhoden aufkündigen. «Man hat mir von dort schon signalisiert, dass man nicht auf die volle Einhaltung der dreimonatigen Kündigungsfrist bestehen wird.» Damit Lehner rechtzeitig und pünktlich am 31. August um halb zwei Uhr nachmittags zur Amts- und Geschäftsübergabe im Büro des Gemeindepräsidenten im Diepoldsauer Rathaus erscheinen kann.