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Rheineck
18.06.2023

Fünf Bläser und ein Morricone

Das Bläserquintett «PrimeBrass» spielte im Löwenhof auf
Das Bläserquintett «PrimeBrass» spielte im Löwenhof auf Bild: Ulrike Huber
In der am Samstagabend in Rheineck stattgefundenen Löwenhofserenade trat mit «PrimeBrass» eine klassische Formation mit fünf Bläsern auf. Und spielte in einem hörenswerten Konzert unter anderem ein Musikstück von Ennio Morricone.

Der Löwenhof in Rheineck ist eine Kulisse für Konzerte, wie es sie kaum ein zweites Mal gibt. Romantisch, von weichem Licht durchdrungen und einheimelnd. Einfach wunderbar. Vor allem, wenn ein lauer Sommerabend mit wolkenlosem Himmel die Konzertbesucher verwöhnt.

Der «Löwenhof» in Rheineck ist wohl eines der schönsten Gebäude des Rheintals Bild: Ulrike Huber

Video: Ulrike Huber

Traditionell gewordene Löwenhofserenade

In dieser schönen Atmosphäre veranstaltete die Rheintalische Gesellschaft für Musik und Literatur (RGML) am Samstagabend die traditionell gewordene Löwenhofserenade. Mit der Bläsergruppe «PrimeBrass», bestehend aus den beiden Trompetenspielern Guillaume Thoraval und Markus Graf, Roman Flumet mit dem Waldhorn, Sebastian Koelman mit seiner Posaune und Henrique Dos Santos Costa mit der Tuba.

Zahlreiche Musikfans gönnten sich einen schönen Abend im Löwenhof Bild: Ulrike Huber
RGML-Präsident Meinrad Vögele sprach einleitende Worte Bild: Ulrike Huber

Die Musiker starteten mit einer heiter-verträumten Komposition des Spaniers Enrique Granados in den Konzertabend. Ein achtsätziges Werk wie eine Schachtel Pralinen: Jeder Satz eine Überraschung, jeder Satz ein eigener Genuss. Das ursprünglich für Klavier komponierte Stück kam im Walzertakt fröhlich und lustig daher. Absolut grossartig intoniert von PrimeBrass.

v.l. Guillaume Thoraval, Sebastian Koelman und Roman Flumet Bild: Ulrike Huber
Roman Flumet mit seinem Horn Bild: Ulrike Huber

Schmales kompositorisches Oeuvre

Der Komponist des nächsten von PrimeBrass vorgetragenen Stücks war hauptberuflich Ingenieur und hat Musik nur als Hobby betrieben. Aus dem schmalen kompositorischen Oeuvre von Viktor Ewald sind heute denn auch hauptsächlich seine Blechbläserquintette bekannt, deren Opus Nr.3 im Löwenhof zur Aufführung kam. Und von den Bläsern von PrimeBrass perfekt vorgetragen wurden.

Bild: Ulrike Huber
Bild: Ulrike Huber

Perfekt wie auch die zeitgenössische Melodie des Filmmusik-Altmeisters Ennio Morricone, mit der das Publikum in die Pause verabschiedet wurde. «Deborah´s Theme» stammt aus dem grossartigen Mafia-Epos «Once upon a time in America» von Regisseur Sergio Leone.

Sebastian Koelman an der Posaune Bild: Ulrike Huber
Guillaume Thoraval spielte Trompete Bild: Ulrike Huber

Eine schwermütige, romantische Melodie, wie für den Löwenhof eigens geschrieben. Kaum zu glauben, dass ein derart schönes Stück Musik von Ennio Morricone eigentlich für einen anderen Film geschrieben, dort aber abgelehnt wurde.

Bild: Ulrike Huber
Markus Graf spielte Trompete Bild: Ulrike Huber

Charleston, Blues und Foxtrott

Im zweiten Teil konnten die Musiker ihr hohes Niveau halten. Gespielt wurde George Gershwin, Claude Debussy und Gabriel Philippot. Etwas anders für ein klassisches Konzert: die «three Preludes» von Gershwin, bestehend aus Charleston, Blues und schnellem Foxtrott. Hinreissend geeignet für ein Bläserensemble.

«PrimeBrass» durften den herzlichen Applaus des Publikums entgegennehmen. V.l. Giullaume Thoraval, Sebastian Koelman, Roman Flumet, Markus Graf und Henrique Dos Santos Costa Bild: Ulrike Huber
Bild: Ulrike Huber

Mit drei Kompositionen von Claude Debussy und seinen einzigartigen lyrischen Klanmalereien ging der Abend weiter. Überraschend, wie perfekt diese Melodik zu einem reinen Blechblasensemble passte. Mit den «Trois danses pour quintette de cuivres» beschloss PrimeBrass sein Programm. Alles in allem ein Abend in prächtiger Konzertkulisse samt genauso prächtiger Musik.

rheintal24/gmh/uh