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Vergeigt Widnau das Saisonziel im Schlussspurt?

Luca Barboza zählte zu den Aktivposten im Widnauer Team
Luca Barboza zählte zu den Aktivposten im Widnauer Team Bild: Ulrike Huber
Ein FC Widnau in Bestbesetzung verlor gegen den FC Uster in einem nur zeitweise auf gutem Niveau geführten Spiel mit 1:2 Toren. Jetzt wird es knapp mit einer Schlussklassierung unter den ersten Vier der Tabelle und der damit verbundenen Cup-Quali.

Schon nach zwanzig Minuten hätte es für die dieses Mal in weiss gekleideten Widnauer eigentlich 3:0 stehen können. Hätte, tat es aber nicht. Denn Ceyhun Tüccar erwies sich in diesem Match gegen den Tabellennachbarn aus Uster als der grosse Chancentod. Was sich den ganzen Match über fortsetzen sollte.

Beständig hin und her

Dennoch war es für die Zuschauer in der ersten Hälfte eine gut anzuschauende attraktive Partie, in der es in hohem Tempo beständig hin und her ging. Mit Vorteil für Widnau, das in dieser Phase des Spiels dann doch die etwas bessere Mannschaft stellen konnte. Und nach einem kuriosen Eigentor des Usteraners Ruben Pinnelli in der 25. Minute auch in Führung ging.

Bild: Ulrike Huber

Tüccar hatte von schräg rechts einen scharfen Freistoss getreten, der zunächst an Freund und Feind vorbeisegelte und den Rücken des im Fünfmeterraum kauernden Pinnelli traf und von dort ins Tor kullerte. Warum Pinnelli in gebückter Haltung auf den Knien vor der eigenen Kiste eine Jogaübung fabrizierte? Keiner weiss es.

Bild: Ulrike Huber

Starker Kaffee statt Pausentee

Künftig sollte man beim FC Widnau in der Halbzeitpause keinen Tee, sondern starken Kaffee ausschenken. Denn die an diesem Tag nicht Blau-Weissen, sondern ganz Weissen, kamen im Tiefschlaf zurück aufs Feld. Während der FC Uster loslegte, als hätte man das ganze Team mit Aufputschmitteln beglückt.

Auf dem «Feldherrnhügel» brachen keine Begeisterungsstürme aus Bild: Ulrike Huber

Erste Aktion von Widnau in Hälfte zwei: ein mittellanger Pass von Iliya Ivic, der sinnlos im Seitenaus landete. Fortsetzung der Usteraner: Einwurf, Ball weitergeleitet zu Owen Lewis, dieser setzt Eigentorschütze Ruben Pinnelli ein, der mit einem schönen Volleyschuss dieses Mal in der 46. Minute ins richtige Tor zum zwischenzeitigen Ausgleich traf.

Schiedsrichter Arber Smajli zeigte eine ausgezeichnete Leistung Bild: Ulrike Huber

Verteidigung des weissen Balletts schnarchelte

In Folge schnarchelte die Verteidigung des weissen Balletts weiter vor sich hin. Zum Glück vorerst noch ohne zählbaren Folgen. Auch die Spielauslösung von hinten heraus wollte nicht so recht gelingen. Dennoch kamen die Aegetenboys wiederholt zu guten, sehr guten, ja sogar zu besten Tormöglichkeiten. Die aber allesamt durch Thönig, Barboza, Lässer oder Tüccar vergeigt wurden. Vergeigt wurde in der Schlussphase sogar noch das Unentschieden.

Bild: Ulrike Huber
Bild: Ulrike Huber

Denn in der vorletzten Minute der regulären Spielzeit zeigte sich Widnaus Defensive ein weiteres Mal unkonzentriert und liess den eingewechselten Can Bozkir bei einem Eckball der Gäste schalten und walten. Die Folge war ein Schuss aus der Bedrängnis heraus mitten ins Widnauer Herz.

Bild: Ulrike Huber

Hinter den FC Uster zurückgefallen

Mit dieser 1:2 Niederlage fällt der FC Widnau punktegleich hinter den FC Uster zurück, der zudem noch ein Spiel weniger ausgetragen hat. Und hinter Widnau lauert Chur 97 mit nur zwei Punkten und ebenfalls einem Spiel weniger. Ein Platz unter den ersten vier der Liga gerät ernsthaft ins Wanken. Warum ein solcher Platz wichtig wäre? Er bedeutet die Qualifikation, um im nächsten Jahre wieder im Schweizer Cup mitspielen zu dürfen.

Die Sorgenfalten im Gesicht von Trainer Andreas Lüchinger werden tiefer Bild: Ulrike Huber

Durchaus möglich, dass die Entscheidung um diesen vierten Rang am letzten Spieltag gegen den derzeit auf dem sechsten Platz rangierenden FC Thalwil zuhause auf der Aegeten fallen wir. Dazwischen muss das Lüchinger-Team noch bei den Reserven des FC Wil antreten. Alles in allem sei deshalb die Frage erlaubt: Vergeigt Widnau das Saisonziel im Schlussspurt?

Bild: Ulrike Huber
Linienrichter Tom Diggelmann Bild: uh

 

Matchtelegramm 28.05.2023

2. Liga Interregional – Gruppe 5

FC Widnau – FC Uster 1:2 (1:0)

Aegeten – 450 Zuschauer – SR Arber Smajli (sehr gut)

Tore: 25. Pinnelli (Eigentor) 1:0, 46. Pinnelli 1:1, 88. Bozkir 1:2.

FC Widnau: Hetzel; Navarro (66. Faleschini), Liechti, Ivic, De Almeida; Tüccar, Lässer, Andrade (87. Cabezas), D`Amico; Thönig, Barboza (66. Egbon).

FC Uster: Kadi; Rüegg, Arcadi, Maccarrone (46. Lupo), Barbosa (46. Bozkir); Selmanaj, Pinnelli (74. Gugliotta), Civelli, Ajeti (60. Schläpfer); Lewis (82. Stauffacher), Knecht.

Gelbe Karten: 43.Barbosa, 45. Ivic, 52. Navarro, 78. Lewis, 84. Lupo (alle wegen Foulspiels), 89. Bozkir, 90.+3. Kadi (beide wegen unsportlichen Verhaltens).

 

2. Liga interregional - Gruppe 5
1. FC Balzers 25 14 8 3 (109) 59 : 27 +32 50  
2. SV Schaffhausen 1 25 14 4 7 (98) 49 : 27 +22 46  
3. FC Uster 1 25 12 6 7 (129) 48 : 44 +4 42  
4. FC Widnau 1 26 12 6 8 (144) 53 : 37 +16 42  
5. Chur 97 1 25 11 7 7 (100) 46 : 38 +8 40  
6. FC Thalwil 26 11 6 9 (126) 44 : 36 +8 39  
7. FC Bazenheid 1 25 11 4 10 (103) 46 : 45 +1 37  
8. KF Dardania St. Gallen 1 25 11 3 11 (120) 51 : 55 -4 36  
9. FC Wil 1900 2 25 11 2 12 (80) 60 : 54 +6 35  
10. FC Lachen/Altendorf 1 25 10 4 11 (121) 52 : 52 0 34  
11. FC Adliswil 1 25 9 5 11 (338) 42 : 49 -7 32  
12. FC Rapperswil-Jona 2 25 9 3 13 (85) 40 : 53 -13 30  
13. FC Rorschach-Goldach 17 1 26 8 6 12 (132) 39 : 59 -20 30  
14. FC Frauenfeld 1 25 8 5 12 (121) 52 : 58 -6 29  
15. FC Amriswil 1 25 1 5 19 (85) 21 : 68 -47 8  

 

rheintal24/gmh/uh
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