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09.08.2020

Invasion der Buchsbaumzünsler

Die gefrässigen Raupen des Buchsbaumzünsler beim Kahlfrass (Bild: Ulrike Huber)
Die gefrässigen Raupen des Buchsbaumzünsler beim Kahlfrass (Bild: Ulrike Huber) Bild: Ulrike Huber
Erst 2006 ist der in Ostasien beheimatete Buchsbaumzünsler vermutlich durch den internationalen Baumschulwarenhandel in Europa aufgetaucht. Die gefrässigen Raupen haben innerhalb weniger Jahre ganze Buchsbaumwälder zum Verschwinden gebracht.

Der invasive Buchsbaumzünsler hat sich mangels Fressfeinden zunächst beinahe explosionsartig in Mitteleuropa ausgebreitet. Auch das St. Galler Rheintal und das benachbarte Vorarlberg gehörten zu den ersten Gebieten, die schwer befallen waren. Kein Wunder, hatte der Zünsler zu Beginn diese Epidemie kaum natürliche Feinde. So lichtete sich Hecke um Hecke. Mittlerweile kann jedoch vermehrt beobachtet werden, dass heimische Vogelarten wie Spatzen, Kohlmeisen und Buchfinken sowie mehrere Wespenarten die befallenen Buchsbäume gezielt aufsuchen und sich an den Raupen gütlich tun. Und normale Haushühner fressen die Falter und heruntergefallene Puppen.

Zeigen die Buchsbäumer erste Frassschäden, ist es höchste Zeit für Schädlingsbekämpfung (Bild: Shutterstock) Bild: Shutterstock

In Europa durchlaufen die Raupen ab Mitte März bis Anfang April bis zur Verpuppung sechs bis sieben Larvenstadien. Von Frühjahr bis Spätsommer entstehen alle zwei bis drei Monate neue Buchbaumzünslergenerationen. Die Weibchen bevorzugen im Falterstadium zum Eierlegen jene Buchsbäume, die noch nicht befallen sind. Und wenn die Raupen geschlüpft sind, dann wird es für den befallenen Buchsbaum dramatisch. Denn die Raupen verursachen oft einen Kahlfrass. Denn zuerst werden die Blätter und dann auch die grüne Zweigrinde gefressen. Nur noch Blattrippen oder den Blattstil und die Reste vertrockneten, hellbeigen Blattgewebes sind nach einem Fressangriff vorhanden. Die Pflanze ist von einem Gespinst umgeben und unter der Pflanze sind hellgrüne Kotkrümel zu finden. Ein wahres Wunder ist, dass meist die Pflanze wieder austreibt. Bei sehr starkem Befall kann aber auch die ganze Pflanze absterben.

So sehen gesunde und nicht vom Zünsler befallene Buchsbäume aus (Bild: Shutterstock) Bild: Shutterstock

Derzeit sind wieder viele Raupen zu beobachten. Also Zeit für den Kleingärtner, diese von offenbar unstillbarem Hunger befallenen Insekten zu bekämpfen, um ihre Buchsbäume zu retten. Aber wie? Am besten geeignet ist die Bekämpfung mit Spritzmittel. Was aber schädlich für Nutztiere, wie etwa für die Bienen ist. Besser ist es die Hecken, Sträucher oder Bäume mittels Hochdruckstrahler grossflächig abzusprühen und die weggewaschenen Raupen mittels einer Auffangfolie aufzusammeln und zu entsorgen.

gmh/uh
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