Denn immer wieder betrat ein, von seinen zwei Schwestern im Stich gelassener Engel auf. Normalerweise nur mit dem Spinnen der Lebensfäden betraut, bedrückte den Engel die zusätzliche Arbeitslast. Vorerst aber war im Paradies alles in Ordnung. Dies sollte sich ändern.

Himmlischer Lieder-Mix

Getragen von Frieden, Liebe und Achtsamkeit waren auch die ersten Darbietungen des Chores. Da war jene Frau, die an Stelle von Schokolade lieber einen Mann hätte; der Mann der zwar stinkend faul ist, gerne aber Millionär wäre und auch „ewig Liebe“. Auch Lieder aus der Zeit der Blumenkinder entführte das begeistere Publikum in eine spezielle, von Aufbruch, Liebe und Protest geprägte Zeit.

Zeit verging viel zu schnell

 Je länger der Gesang, umso mehr verdüstertes sich die Arbeit des Engels. Mangels Unterstützung durch die Schwestern begann auf der Erde Hass und Gewalt die Oberhand zu gewinnen. Die Sängerinnen und Sängern bildeten bis zur Pause mit Liedern über Liebe, Hoffnung und Glauben ein Gegengewicht: Bis zur Pause, die vielen Gästen nach gut einer Stunde viel zu früh eingeläutet erschien.

Zum Schluss siegte das Gute

Wie im ersten Teil der Premiere, drehte sich nach der Pause das Geschehen um das Paradiesische. In kleineren Gruppen, in Solis oder im gesamten Chor: Sängerinnen und Sänger wie auch das Orchester brillierten mit emotional stimmenden Ballanden, oder mitreissenden Songs aus Jazz und Soul. Schliesslich war auch die Stimmung des Engels wieder himmlisch, denn nach dunklen, kriegerischen Zeiten gewann am Ende das Gute, das sich auch in den Beiträgen des Chores spiegelte.

 Tobender, nicht enden wollender Applaus des Publikums, das es nicht mehr auf den Sitzen hielt, belohnte die Sängerinnen, Sänger, Musiker und Techniker für die hervorragende Leistung und die kurzweiligen, amüsanten, in Teilen emotionalen Beiträge. Begeistert war schliesslich auch das Team des Diogenes Theaters, mit Michel Bawidamann an der Spitze. Mit Blumensträussen, in deren Mitte eine Paradiesblume strahlte, belohnte er alle Mitwirkenden.

Speziell würdigte der Präsident des Diogenes Theaters die Arbeit von Judit Marti-Sandor, die den Diogenes-Chor seit vergangenem Jahr betreut. Neben dem Musikalischen führt sie bei «paradiesisch» Regie, ist zuständig für Kulissen und Kostüme. Nach dem Geschehen auf der Bühne lud Michel Bawidamann Interpreten und Publikum zur Premierenfeier ein.