In der Zeit der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten zwischen März 1938 und Mai 1945 versuchten Tausende Menschen über die Grenze bei Diepoldsau die rettende Schweiz zu erreichen. Diese begann allerdings bereits im Sommer 1945 ihre Grenze dicht zu machen und den von der Deportation in Konzentrationslagern bedrohten Juden die Einreise zu verweigern.
Schweiz plant Holocaust-Gedenkstätte an Vorarlberger Grenze

Noch nichts Konkretes
In naher Zukunft soll eine Gedenkstätte in Diepoldsau an die Opfer erinnern. Die Pläne, was wo gebaut werden soll, seien aber noch nicht konkret, verlautet durch die zuständige St.Galler Regierungsrätin Laura Bucher. Es könnte ein Museum, ein Schulungsort – oder auch eine Installation in der Landschaft sein.
«Wir werden dieses Projekt in den nächsten Monaten gemeinsam ausarbeiten», so Bucher. Wichtig sei, dass der Ort gut zugänglich werde – so etwa für Schulklassen, für die Bevölkerung. «Ein Ort der Erinnerung, ein Ort der Vermittlung, an dem man sich mit den Schicksalen der Flüchtlinge an der Landesgrenze auseinandersetzen kann», sagt Bucher.
Grenzsteine als Hörstationen
Auf Vorarlberger Seite gibt es entlang der Staatsgrenze zwischen der Schweiz und Vorarlberg bereits Objekte, die an die Flüchtlinge und deren Opfer erinnern. 52 Grenzsteine wurden an der Radroute vom Bodensee bis zur Silvretta aufgestellt. Grenzsteine, die mit Namen von Flüchtlingen und Fluchthelfern, wie dem bekannten Paul Grüninger, versehen sind. Diese Grenzsteine sind gleichzeitig Hörstationen, an denen in vielen Variationen die Fluchtgeschichten hörbar werden.