«Hoppid, sägid d`Widnauer!» So begrüsste Stefan Frei als Präsident des Verwaltungsrates die 1´142 Aktionäre, die zur 23. Generalversammlung der Alpha Rheintal Bank AG in die festlich dekorierte Kunsteisbahn in der Aegeten gekommen waren. Anders als in einer Eishalle zu erwarten, war die Atmosphäre keineswegs frostig, sondern in heiter-gelöster Erwartung, was denn diese GV bringen würde.
Vorjahreszahlen noch übertroffen - GV der Alpha Rheintal Bank
Endlich wieder zusammenkommen
Stefan Frei gab seiner Freude Ausdruck, dass nach den drei coronabedingt nur statutarisch stattgefundenen Generalversammlungen der letzten Jahre endlich wieder die Aktionäre zusammenkommen konnten. «In allen diesen drei Generalversammlungen wurden alle Anträge des Verwaltungsrates mit grosser Mehrheit angenommen.»
Der VR-Präsident kam auch kurz auf das Umfeld zu sprechen, in dem sich die Alpha Rheintal Bank als Regionalbank derzeit bewege. «Für die Banken wurde mit dem Niedergang der CS erneut eine schwierige Zeit eingeleitet. Das war ein schwarzer Tag für den Finanzplatz und die Reputation der Schweiz.» Doch das Vermögen der Kunden sei nach wie vor sicher. «Jedoch - über allem steht das Vertrauen.» Und dieses zeige sich ganz besonders in der Beziehung zur Kundschaft der Bank und insbesondere zu den Aktionären.
Kurzer Bericht über die Geschäfte
Anschliessend gab Reto Monsch als Vorsitzender der Geschäftsleute einen kurzen Bericht über die Geschäfte des vergangenen Jahres und die im Rechnungsabschluss und Bilanz ausgewiesenen Zahlen. «Wir haben unsere Geschäftsleitung um ein Mitglied ausgeweitet und das Privat- und Firmenkundengeschäft in zwei Bereiche aufgeteilt. Die Anzahl der Mitarbeitenden hat sich auf aktuell 115 Personen, das sind knapp 100 Vollzeitstellen, erhöht.»
Nach massiven Steigerungen in den Vorjahren sei die Bilanzsumme nur noch marginal auf 2´997 Mio. gewachsen, sodass sie zum Stichtag 31.12.2022 nur knapp unter drei Milliarden zu liegen gekommen sei. «Doch Grösse ist nicht alles - wichtiger ist, was aus den eingesetzten Mitteln gemacht wird. So konnte der Geschäftserfolg seit 2018 fast vervierfacht werden und liegt per Ende 2022 bei 16.592 Mio. Franken.»
Ausgezeichnete Cost Income Ratio
Besonders gut liegt die Alpha Rheintal Bank bei einer wichtigen Kennzahl, der Cost Income Ratio. Diese beschreibt das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag. Massstab ist seit vielen Jahren ein Wert von 60. Je tiefer, desto besser. «Die UBS lag 2022, also vor Übernahme der CS bei rund 70. Mit 49.4 weisen wir demgegenüber eine hervorragende Zahl aus», so ein sichtlich auf dieses Ergebnis stolzer Reto Monsch.
Möglich geworden sei dies aufgrund der Zunahme der Zinserträge bei gleichzeitig hoher Kostendisziplin. Denn die steigenden Zinsen hatten vor allem im vierten Quartal einen sehr positiven Effekt auf die Einnahmen der Bank. «Wir weisen 2022 im Vergleich zum Vorjahr 5 Mio. mehr Netto-Erfolg im Zinsengeschäft aus. Der Anlagebereich hat demgegenüber gelitten und büsste rund 1,4 Mio. ein.»
Bilanz und Gewinnverwendung
Dennoch durften die Aktionäre den Lagebericht und Rechnungsabschluss 2022 samt Bilanz und der Gewinnverwendung der als solcher ausgewiesenen Summe von 18´294´064.30 Franken abstimmen. Bei solchen Zahlen war es kein Wunder, dass die Genehmigungen grossteils ohne Gegenstimmen erfolgten.
Nach den diversen Abstimmungen richtete Verwaltungratspräsident Stefan Frei Dankesworte an Nicola Eichmann, die seit 1996 dem Verwaltungsrat zunächst der Spar- und Leihkassa Balgach und dann der Alpha Rheintal Bank angehört hatte. Zu ihrer Nachfolgerin wurde von der Generalversammlung Frau Denise Becker aus Widnau, eine ausgewiesene Expertin mit langjähriger Erfahrung und Kenntnissen im Wirtschaftsprüfungs- und Revisionsumfeld gewählt.
Sehr persönliche Laudatio
«Heute kann ich nachholen, was in der Coronazeit nicht möglich war. Wir konnten bisher unserem ehemaligen und langjährigen VR-Präsidenten Thomas Gerosa für sein grosses Engagement noch nicht gebührend danken», richtete sich Stefan Frei an seinen Vorgänger. Es folgte eine sehr persönliche Laudatio auf Thomas Gerosa und eine bewegende Antwort desselben.
Aber was ist für viele der Besucher der wichtigste Teil einer Generalversammlung? Richtig! Das an den offiziellen Teil anschliessende gemeinsame Essen und die Möglichkeit, zu plaudern, sich auszutauschen und an der Bar noch das eine oder andere Getränk zu konsumieren. Für die richtige Stimmung für Bargespräche sorgten Peter Lenzin mit seinem Saxophon und Saki Hatzigeorgiou mit seiner Gitarre, die den geselligen Teil musikalisch umrahmten.