An der 68. ordentlichen Generalversammlung der Rheintaler Krankenkasse Rhenusana konnte Dr. Christof Steger als Präsident des Vorstandes auf ein trotz der Kurseinbrüche an den Börsen und der daraus folgenden Kapitalverluste im siebenstelligen Bereich gutes Jahr für den Verein zurückblicken.
Gleich und gleich gesellt sich gern
Nachholeffekte aus Coronajahren
2022 habe einen deutlichen Anstieg bei den Kosten für versicherte Leistungen erbracht. Der Grund waren Nachholeffekte aus den beiden Corona-Jahren, aber auch Kostensteigerungen gerade bei den Medikamentenpreisen. Das bestätigte auch Geschäftsführer Guido Mitterer. Der aber auch ausführen durfte, dass im Gegensatz dazu die Leistungskosten bei den Zusatzversicherungen erfreulicherweise nicht so stark gestiegen seien, wie dies im Vorfeld erwartet werden durfte.
So stand einem Verlust bei den obligatorischen Krankenversicherungen in Höhe von 1´220´556 Franken ein Gewinn bei den Zusatzversicherungen von 2´022´671 Franken gegenüber. Doch dieser operative Gesamtgewinn wurde durch die Verluste bei den Kapitalanlagen in Höhe von 3´761´209 wieder mehr als egalisiert, so Geschäftsführer Guido Mitterer.
Schlechtestes Ergebnis der letzten Jahre
«Ergebnismässig ist das Jahr 2022 für uns das Schlechteste der letzten Jahre gewesen», fasste Verwaltungsratspräsident Christof Steger zusammen, «Ganz grossmehrheitlich sind es aber nur Buchverluste gewesen, das heisst, dass die Verluste nicht effektiv realisiert worden sind. Aber trotzdem. Diese Kapitalverluste schmerzen zwar, aber sie gefährden unsere Kasse nicht. Unsere Solvenz-Quote liegt immer noch deutlich über dem gesetzlichen Minimum. Wir sind zuversichtlich, dass es 2023 wieder aufwärtsgeht.» Zumal ja, wie Guido Mitterer beisteuerte, der Börsenindex SMI seit Jahresbeginn bereits wieder um 5,93 Prozent zulegen konnte.
Sowohl Jahresbericht als auch die Jahresrechnung 2022 wurden von den 487 an der Generalversammlung anwesenden Mitgliedern der Rhenusana ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen genehmigt.
Fusion mit der Krankenkasse Stoffel
Im Mittelpunkt der diesjährigen Generalversammlung stand ohnehin ein anderes Thema. Nämlich die Fusion mit der Krankenkasse Stoffel in Mels. Wobei diese Fusion inhaltlich einer Übernahme dieser nur 1´400 Mitglieder starken Krankenkasse durch die mit 12´079 Versicherten wesentlich grösseren Rhenusana gleichkommt. Diese Fusion bringt der Rhenusana ein weiteres Standbein im Raum Mels und Sargans.
Zudem hat die Krankenkasse Stoffel bisher keine Zusatzversicherungen angeboten, sondern wurden diese lediglich bei der Helsana vermittelt. Es ist daher zu erwarten, dass künftig vermehrt die Stoffel-Mitglieder in Mels und Sargans diese Leistungen über die Rhenusana beziehen werden, die ja ein volles Krankenversicherungsportfolio anbietet. Ausserdem ist die Krankenkasse Stoffel mit einem für ihre Grösse grosszügigen Eigenkapital von rund 2,75 Mio. Franken ausgestattet.
Aus Betriebskrankenkasse hervorgegangen
Wie Dr. Christof Steger ausführte ist die Krankenkasse Stoffel in Mels – ähnlich wie die Rhenusana – aus einer Betriebskrankenkasse hervorgegangen. «Sie ist von der Fa. Stoffel & Co Spinnerei und Weberei in Mels im Jahr 1895 gegründet worden. Sie ist also rund fünzig Jahre älter als unsere Kasse, die im Jahre 1944 als Betriebskrankenkasse der damaligen Verkaufs AG Heinrich Wild´s geodätische Instrumente, der späteren Leica, gegründet worden ist.» Also darf man auf diese Fusion mit gutem Grund den Sinnspruch «Gleich und gleich gesellt sich gerne» anwenden.
Der bereits im Februar unter der aufschiebenden Bedingung der Genehmigung durch die Generalversammlungen der beiden Krankenkasse unterfertigte Fusionsvertrag wurde ohne Diskussion und ohne Gegenstimmen genehmigt. Und war bereits zuvor in der GV der Krankenkasse Stoffel genehmigt worden. Somit steht der realen Fusion per 01.01.2024 nichts mehr im Weg.
Neues Vorstandsmitglied
Was noch auf dem Programm stand? Die Widnauerin Marlen Hasler, die seit 2006 Mitglied im Vorstand der Rhenusana war, hat ihren Rücktritt erklärt. Als neues Vorstandmitglied wurde Prof.Dr.Tilmann Siembeck, ein renommierter Volkswirtschaftler, der sich besonders im Bereich der Gesundheitspolitik bereits Meriten erworben hat, gewählt.
Zwischen dem leckeren und von Michael Friedauer von der Mensa der Kantonsschule mit seinem Team gekochten Hauptgang und dem nicht minder leckeren Dessert kam der SRF-Sportreporter Lukas Studer zu Wort. Er präsentierte in einem unterhaltsamen Redebeitrag seine manchmal kuriosen und schönen Erlebnisse als Begleiters des Sports, der schönsten Nebensache der Welt.