Wer diese Bilder sieht, würde am liebsten auf der Stelle Veganer werden. Wie kann ein Landwirt seinen Tieren so ein Leben zumuten! Bereits im Sommer des Vorjahres wurden durch die Veterinärbehörden bei einem Landwirt in Feldkirch Mängel in der Tierhaltung festgestellt und zur Anzeige gebracht.
Skandal: Unfassbare Zustände in Kuhstall aufgedeckt


Erneute Nachkontrolle
Zunächst wurden diese Mängel auch behoben. Doch bei einer erneuten Nachkontrolle mussten von der Amtstierärztin deutliche Verstösse gegen das Tierwohl festgestellt werden. Die Tierschutzbehörde wurde aktiv. Und auch der Verein gegen Tierfabriken (VGT), der den Landwirt anzeigte.

Die Tierschützer zeigten in einer Aussendung Bilder von Rindern in einem völlig verdreckten Stall. Ein Kalb steht auf einem Müllberg, in einem Güllesee beim Gebäude liegen Siloballen, der Mist ist teilweise so hoch, dass die Tiere auf Fensterhöhe stehen. Eingefallene Körper bei den Kühen, verformte Euter und gerötete Haustellen. Und als Höhepunkt ein totes Rind, das mit Kopf und Hals in Metallstangen feststeckt und vermutlich so zu Tode gekommen ist.


Behördliche Unterbringung
Der Verein fordert, dass dem Halter die Tiere sofort abgenommen werden. Die Behörde hat jetzt auch tatsächlich gehandelt und die gequälten Tiere vorübergehend in der Sammelstelle in Dornbirn-Schoren untergebracht. Diese behördliche Unterbringung erfolge nur vorübergehend (!) für die Dauer von längstens acht Wochen. Bis eine ordnungsgemässe Tierhaltung am Hof dieses verantwortungslosen Landwirts sichergestellt oder eine anderweitige Unterbringung der Tiere gewährleistet werden kann.

Auf demselben Gelände, das nach Angaben des VGT von den zuständigen Besitzern mittlerweile verkauft worden sei, würden auch Hunde in Zwingern und Kaninchen einzeln in Boxen gehalten. Bei einer früheren Kontrolle durch die Bezirkshauptmannschaft Feldkirch sei auch die Käfighaltung einiger Hühner bemängelt worden.

Ein krasser Sonderfall
Die Verantwortlichen wiegeln ab. So handle es sich bei diesem Quälstall um einen krassen Sonderfall, wie der Landesveterinär Norbert Greber mitteilte. Im Interesse des Tierwohles und um Gefährdungen der Tiere hintanzuhalten, aber auch um die Vielzahl an Landwirtschaftsbetrieben mit artgerechter Tierhaltung vor Pauschalverdächtigungen zu schützen, sei ein konsequentes Vorgehen der Tierschutzbehörde notwendig.