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Riesenzecke im Rheintal entdeckt

Die Riesenzecke mit dem Namen «Hyalomma» ist sechs Millimeter gross
Die Riesenzecke mit dem Namen «Hyalomma» ist sechs Millimeter gross Bild: regenbogen.de
Das Rheintal hat ein neue Zeckenart. Die Riesenzecke mit dem Namen «Hyalomma» ist sechs Millimeter gross und stammt aus Afrika. Sie kann tropische Krankheiten übertragen, was in Österreich allerdings noch nie der Fall war. Sie überträgt weder FSME noch Borreliose.

Ausgerechnet in Räumlichkeiten der Naturkundeausstellung inatura in Dornbirn wurde Ende Jänner Die erste Hyalomma des Rheintals wurde ausgerechnet in den Räumlichkeiten der Naturkundeausstellung Inatura in Dornbirn gefunden. Ursprünglich stammen diese Riesenzecken aus Nordafrika, Südeuropa und aus Teilen Asiens. In Österreich werden sie im Frühjahr als Larven oder Nymphen auf Zugvögeln eingeschleppt.

Bei günstigen Wirts- und Wetterbedingungen entwickelt sich über den Sommer dann eine ausgewachsene Zecke, die sich unter Umständen auch fortpflanzen kann. Bei dem in der Inatura gefundenen Exemplar handelte es sich um eine erwachsene Zecke, was bedeutet, dass sie den Winter bereits im Land verbracht haben muss.

Riesenzecken haben Augen und verfolgen ihre Opfer

Damit die sogenannten Nymphen (also die jugendlichen Exemplare) zu erwachsenen Zecken werden und um sich fortzupflanzen, brauchen sie eine Blutmahlzeit von einem grösseren Säugetier. Im Unterschied zu anderen Zecken – wie etwa die landläufig bei uns als «Zecken» bekannten Holzböcken – besitzen Riesenzecken Augen. Sie können ihre Wirte aus einer Entfernung von neun Metern sehen und nehmen aktiv die Verfolgung auf. Sie laufen etwa so schnell wie eine kleinere Spinne. Ihre Beine sind auffällig gestreift. Im vollgesogenen Zustand ist eine Riesenzecke bis zu 2,5 Zentimeter gross.

Schmerzhafte Stiche

Während Stiche von herkömmlichen Zecken eher durch einen Juckreiz bemerkt werden, ist der Stich einer Riesenzecke schmerzhaft. Will man die Zecke entfernen, sollte man einiges beachten. So sollte man sie beim Entfernen möglichst nicht verletzen, denn gestresste oder gequetschte Zecken entleeren ihren Magen- und Darminhalt in den Wirt. Dadurch wird die Chance einer Infektion viel grösser.

Keine infizierten Riesenzecken

Diese Zecken können einerseits Bakterien, anderseits auch afrikanische Fieberkrankheiten wie das gefährliche Krim-Kongo-Virus übertragen. Die Chancen sich zu infizieren, sind aber klein. Der Mensch ist nämlich ein sogenannter Fehlwirt. Er wird also nur im Notfall gestochen, wenn für die Zecke nichts anderes verfügbar ist – wie etwa Wild- oder Nutz- und Haustiere wie Hunde oder Pferde.

rheintal24/gmh/uh