- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Ungläubiges Staunen, dann Enttäuschung und Wut: So könnte man die Reaktionen auf den überraschenden und doch nicht so überraschenden Untergang der Credit Suisse beschreiben. Damit verlieren wir nicht nur ein Finanzinstitut, sondern eine Institution, die zur Schweiz gehörte wie der Gotthard.
Der Paradeplatz in Zürich, einst das stolze Symbol unseres weltweit strahlenden Finanzplatzes, ist zu einem Schandfleck geworden. Die Schweiz versagt in ihrer Paradedisziplin. Aus granitsolide ist liederlich und lumpig geworden. Es ist nicht alles Gold, was giert.
Versager-Manager übernehmen keine Verantwortung
Die UBS lacht sich ins Fäustchen, sie hat den Konkurrenten zu einem Schnäppchenpreis einverleibt und dabei den Bundesrat, die Finanzmarktaufsicht und die Nationalbank über den Tisch gezogen.
Gelöst ist damit keines der tieferen Probleme. Im Gegenteil, es werden neue Probleme geschaffen. Die Manager und Managerinnen der CS – im Verwaltungsrat waren die Frauen zuletzt in der Mehrheit – haben abkassiert und versagt. Verantwortung müssen sie nicht übernehmen.