«Alles in allem bin ich doch sehr überrascht», konstatiert ein gut gelaunter Ralph Lehner, «denn bei einer Gemeindepräsidentenwahl befindet man sich im absoluten Blindflug. Es gibt ja keine Wahlprognose wie bei einer Nationalratswahl.» Tatsächlich war das Ergebnis des ersten Wahlgangs für die Wahl eines neuen Gemeindeoberhaupts in Diepoldsau überraschend.
Nur sechzehn Stimmen haben zur Absoluten gefehlt
Die grössten Optimisten überrascht
Denn dass Ralph Lehner von «Die Mitte» ganze 881 Stimmen auf sich vereinen, und damit den Parteilosen Thomas Dietrich (373 Stimmen) und den FDP-Kandidaten Michael Jäger (347 Stimmen) so weit hinter sich lässt, hätten auch die grössten Optimisten im Lager von Lehner nicht gedacht. Auch Ralph Lehner selbst nicht. «Ich glaubte an ein enges Rennen, aber niemals an ein derartiges Ergebnis. Ja, dass kam völlig überraschend.»
So hörte man auf der Lehner´schen Wahlparty denn auch einen engen Mitstreiter sagen: «Heute morgen noch hätte ich dieses Ergebnis sofort gekauft. Aber jetzt fuchst es mich doch, dass es um nur 16 Stimmen noch nicht endgültig geklappt hat.» Kandidat Ralph Lehner selbst nimmt es gelassen: «Ich habe als Fussballer wegen eines einzigen weniger erzielten Tores den Meistertitel verpasst, ich kann mit solchen Dingen umgehen.»
Wahlkampf prolongiert
Dass sich mit der Notwendigkeit eines zweiten Wahlgangs auch der zu führende Wahlkampf prolongiert, ist für Ralph Lehner kein Problem. «Der Wahlkampf hier in Diepoldsau war intensiv und anstrengen, aber sehr angenehm und wurde von allen drei Kandidaten sehr fair geführt. Ich habe von den Leuten viele positive Rückmeldungen bekommen.»
Im Gegensatz zu anderen, kantonsweiten oder bundesweiten Wahlkämpfen hätten die Wähler auch die kandidierenden Politiker nicht gemieden. «Im Gegenteil, wenn ich meine Flyer verteilt habe, sind die Leute auf mich zugekommen und es haben sich viele gute Gespräche ergeben.»