Juergen Kaesler, so heisst der einfühlsame Helfer in der Not, macht zum Ausgleich Kunst! Malen, zeichnen in stiller Einsamkeit, nach innen blicken, in einem Farbrausch versinken, sich dabei vergessen, ganz in einen Flow geraten. So findet er den Ausgleich. Zuhause im Atelier findet er eine Schönheit, die im Spital inmitten medizinischer Notfälle mit den oft harten Schicksalen in der Hektik oft verloren geht.
Es ist ein besonderer Kontrast: Dort von Patienten, Ärzten und Angehörigen umgeben, in einem hektischen Notfallbetrieb inmitten vieler aufgewühlter Menschen, die nach Antworten auf all das Leid ringen und hier im Atelier Ruhe, Farben, Striche, Erleben innerer Welten. So gelingt ihm die Balance! So findet er seine Mitte. Als Theologe versteht er die Kunst als Vorhof des Heiligen. Die Seerosen eines Claude Monet, solche Kunst kündet tief Geheimnisvolles. So geht Juergen Kaesler mit der Staffelei in den eigenen Garten. «Malen ist wie beten!», sagt er. Er malt auch Kühe. Einfache lustige Kühe, nicht etwa heilige Kühe. Als Kind oft im Stall dem Opa im Schwarzwald geholfen, gefallen ihm bis heute diese Ruhe ausstrahlenden Tiere. Er malt sie, humorvoll, farbig, popartig. Roy Lichtenstein blitzt manchmal auf, noch mehr jedoch liebt er das Action-Painting des amerikanischen Künstlers Jackson Pollock.