«Die Music Night ist der Höhepunkt unseres Vereinsjahres», konstatierte MGR-Präsident Alexander Bösch im Gespräch, «da ist der komplette Musikverein im Einsatz». Was von den Rüthnern offensichtlich estümiert wurde, denn die Mehrzweckhalle Bündt war mit 420 Besuchern ausverkauft.
Euphorie und ein begeisterndes Querflötensolo
Dichter und kraftvoller Sound
Und niemand musste sein Kommen bereuen. Denn die MGR-Musiker brachten ihren gewohnt dichten und kraftvollen Sound auf die Bühne. Angeleitet von ihrem Dirigenten Michael Wachter, der mit vollem Körpereinsatz den Taktstock schwang, zeigten sie, dass sie eine eingespielte und eingeschworene Truppe sind.
Video: Ulrike Huber
So etwa gleich mit der Auftaktnummer «The Rock», der Musik aus dem gleichnamigen Hollywoodfilm mit Sean Connery und Nicolas Cage. Wuchtig und kraftvoll wurde damit der Abend eröffnet. Alle Register konnten dabei ihr grosses Können zeigen. Beim elegischen Mittelteil dieses Musikstückes konnte man im Publikum beinahe schon andächtige Blicke und Stimmung beobachten.
Grunddisziplin aller Blasmusiken
Dass die Rüthner Musikanten selbstverständlich auch die Grunddisziplin aller Blasmusiken, nämlich den Marsch beherrschen, zeigten sie mit «Euphoria», einem schwungvoll fröhlichen Konzertmarsch. Da konnten die Trompeten und die Tuba prächtig jodeln und die Klarinetten jubilieren.
Einen eindrücklichen Soloauftritt zeigte Anja Büchel mit ihrer Querflöte. Meisterlich pfiff sie mit ihrem schlanken Instrument die jedermann bekannte Samba-Melodie von «Tico Tico» von Paco de Lucia. Und erhielt dafür so viel Applaus, dass sie zusammen mit dem Orchester noch einmal die schönsten Passagen vorspielen durfte.
Alpenländischer Schmusesong
Exzellent war das Solo, das Dirigent Michael Wachter im Song «The Rose» auf seiner Piccolo-Trompete vorführte. Eindrücklich auch die Leistung des gesamten Klangkörpers bei der «Forrest Gump Suite» und vor allem beim alpenländischen Rainhard Fendrich-Schmusesong «Bergwerk».
Eine ganz besondere Ehrung wurde dem MGR-Mitglied Markus Straub zuteil. Denn es kommt nur selten vor, dass ein Musikant für fünfzig Jahre Einsatz für die Blasmusik als kantonaler Jubilar ausgezeichnet wird. Der lange musikalische Weg von Markus Straub führte ihn letztendlich glücklicherweise 2017 nach Rüthi, wo er eigentlich nicht mehr aus dem Vereinsleiben wegzudenken ist.
Keine Nachwuchssorgen
Dass in Rüthi auch der Nachwuchs gepflegt wird und für die Zukunft keine Nachwuchssorgen bestehen, bewiesen die Auftritte der Beginner-Band und der Jungmusig. Die kleine Beginnerband, bestehend aus sechs jungen Musikanfängern, zeigte mit ihrer von Miriam Ammann dirigierten Formation, dass sie auf einem guten Weg ist.
Die Jungmusig unter der Direktion von Ramon Rinaldi präsentierte bereits ein volles, sattes Klangbild, das sich kaum mehr von jenem der erwachsenen Vorbilder unterschied. Was vor allem bei den Melodien von «Supertramp» deutlich wurde, wo besonders das Posaunenregister brillieren konnte.
Gelungen wie der ganze Konzertabend war auch die Moderation durch den 21-jährigen Erik Schegg aus Oberriet, der seinen grossen Kindheitstraum als «Sportjournalist» verfolgt und mit allerlei vergnüglichen Anekdoten gekonnte durch das Programm führte.