Was war das für eine grandiose Stimmung in der Widnauer Aegetenhalle, in die die Ringer von der RS Kriessern ihren ersten Finalkampf gegen den RC Willisau verlegt hatten. Um mehr als 1000 Zuschauern Platz bieten zu können. Und um mit temporären Tribünen rund um die Matte mit der «RSK-Arena» eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen. An der natürlich die Fans beider Lager ihren Hauptanteil hatten.
War es das schon für die RS Kriessern?
Pauken, Trommeln und Schlachtgesänge
Denn schon vor dem Beginn der einzelnen Kämpfe war die Stimmung grossartig. Die Hardcore-Fans von Kriessern und Willisau standen sich jeweils auf eigenen Tribünen gegenüber, dazwischen der Ring. Mit Pauken, Trommeln und Schlachtgesängen machten sie einen Höllenlärm. Ein Lärm, der nur verstummte, als die Kriessnerin Amanda Hutter vor Kampfbeginn den Schweizer Psalm mit kraftvoller Stimme sang und sich dazu alle Anwesenden von ihren Plätzen erhoben. Gänsehaut-Atmosphäre pur.
Leider zeigte sich schon bald, dass die Rheintaler gegen die Gäste aus dem Kanton Luzern kaum eine Chance hatten. Sie konnten gerade einmal drei von insgesamt zehn Begegnungen für sich entscheiden. So startete im ersten Kampf der junge Sandro Hungerbühler gegen den wesentlich erfahreneren Timon Zeder in der Klasse bis 57 kg Freistil mit einer eindeutigen 0:9 Niederlage.
Zunächst noch zwei Kriessner Siege
Bei den nächsten beiden Begegnungen zeigten die Kriessner Ringer, was in ihnen steckt. So ergatterte Ramon Betschart gegen seinen Willisauer Gegner Delian Alishahi im 130 kg Greco in einem mitreissenden Duell mit einem 7:5 Sieg vier Punkte für sein Team. Und gleich anschliessend gewann der Rheintaler Dimitar Sandov gegen Mathias Martinetti vorzeitig mit 16:0 und stellte in der Teamwertung damit auf 6:4 für die RSK.
Es sollte aber das letzte Mal an diesem Abend gewesen sein, dass die dunkelblau auftretenden Kriessner dem Anfeuerungsruf ihrer Fans „Hopp Kriassara“ gerecht werden und in Führung gehen konnten. Denn noch vor der Pause gelang weder Philipp Hutter gegen Stefan Reichmuth noch Dorien Hutter gegen Florian Bissig ein einziger Punkt.
Zu lange geratene Pause
Nach der mit drei Viertelstunden etwas zu lange geratenen Pause konnte einzig Damian Dietsche dem kurz vor dem Halbfinal ausgerollten Riesentransparent «RS Kriessern - Die Löwenbändiger» gerecht werden und seinen Gegner Rasul Israpilov von den Willisau Lions klar mit 8:0 besiegen. Dann folgten nur mehr Niederlagen. Schmerzhafte Niederlagen. Wie insbesondere jene von Marc Dietsche gegen Mansur Mavlaev. Die beiden Kontrahenten schleuderten sich gegenseitig regelrecht aus dem Ring und stürzten in die erste Zuschauerreihe, wobei sich Marc Dietsche den Ellenbogen auskugelte und w.o. geben musste.
Endstand des ersten Finalkampfes
Dominik Laritz zog gegen Tobias Portmann bis 75 kg Freistil mit 0:6 Punkten ebenso den Kürzeren, wie sein Teamkollege David Loher bis 75 kg Greco gegen Jonas Bossert mit 1:6 Punkten. Der Endstand des ersten Finalkampfes der RS Kriessern gegen RC Willisau lautete damit 11:24 Punkte. Ob das am kommenden Samstag in Willisau überhaupt einholbar ist? Es bräuchte schon ein veritables Wunder, zumal jetzt auch noch Marc Dietsche nach seiner schmerzhaften Ellbogenluxation ausfallen wird.