In seiner Predigt warnte der Bischof von St.Gallen von einem überhöhten Priesterbild. Die Kirche brauche bescheidene, bodenständige und authentische Priester, eben Menschen wie Br. Kletus Hutter. Diesem hatte «sein» Diözesanbischof mit der Predigt aus dem Herzen gesprochen.
Putzarbeit als Schlüsselerlebnis
Der Kapuziner hatte sich für seinen Entscheid viel Zeit gelassen. Ein Schlüsselerlebnis hatte er während seiner Zeit als Gast im Kloster Rapperswil, wo er heute lebt und als Seelsorger tätig ist. Eine halbe Stunde nach dem Gottesdienst putzte er mit dem Zelebranten die Kirche, das gefiel ihm gut: ein Orden, in dem jemand der Messe vorsteht, aber es auch selbstverständlich ist, sich bei Alltagsarbeiten die Hände schmutzig zu machen.
«Ich werde als Geweihter kein anderer Kapuziner sein», betonte er in einem Interview gegenüber kath.ch. Bei den Kapuzinern werden Priester auch nicht Pater genannt wie in anderen Orden, für alle gilt die Anrede «Bruder».
In seinem priesterlichen Dienst sei ihm der Dienst am Menschen wesentlich, der Blick auf die Nöte der Zeit. Ebenso die Spendung der Sakramente als Zeichen der Zuneigung Gottes zu uns Menschen.