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Kriessern
29.11.2022

«Ich bleibe derselbe Kapuziner»

Br. Kletus steht erstmals als Priester am Altar.
Br. Kletus steht erstmals als Priester am Altar. Bild: pd
Am vergangenen Samstag wurde der Kapuziner Br. Kletus Hutter im Kapuzinerkloster Rapperswil von Bischof Markus Büchel zum Priester geweiht. Am kommenden Sonntag, 4. Dezember, feiert der Neupriester Primiz in seinem Heimatdorf Kriessern, der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr.

In seiner Predigt warnte der Bischof von St.Gallen von einem überhöhten Priesterbild. Die Kirche brauche bescheidene, bodenständige und authentische Priester, eben Menschen wie Br. Kletus Hutter. Diesem hatte «sein» Diözesanbischof mit der Predigt aus dem Herzen gesprochen.

Putzarbeit als Schlüsselerlebnis

Der Kapuziner hatte sich für seinen Entscheid viel Zeit gelassen. Ein Schlüsselerlebnis hatte er während seiner Zeit als Gast im Kloster Rapperswil, wo er heute lebt und als Seelsorger tätig ist. Eine halbe Stunde nach dem Gottesdienst putzte er mit dem Zelebranten die Kirche, das gefiel ihm gut: ein Orden, in dem jemand der Messe vorsteht, aber es auch selbstverständlich ist, sich bei Alltagsarbeiten die Hände schmutzig zu machen.

«Ich werde als Geweihter kein anderer Kapuziner sein», betonte er in einem Interview gegenüber kath.ch. Bei den Kapuzinern werden Priester auch nicht Pater genannt wie in anderen Orden, für alle gilt die Anrede «Bruder».

In seinem priesterlichen Dienst sei ihm der Dienst am Menschen wesentlich, der Blick auf die Nöte der Zeit. Ebenso die Spendung der Sakramente als Zeichen der Zuneigung Gottes zu uns Menschen.

Zum Weiheritual gehört die Salbung der Hände. Bild: pd

Es gibt noch Wunder

Die Priesterweihe war für Kletus Hutter tiefes Zeichen und auch für den Bischof nichts Alltägliches. «Eine Priesterweihe ist selten, es gibt tatsächlich noch Wunder», freute sich Markus Büchel. Die eindrückliche Symbolik der Handauflegung durch den Bischof und die anwesenden Priester, die Salbung der Hände von Br. Kletus mit Chrisam sowie die Übergabe von Kelch und Schale an den Neupriester für die Feier der Eucharistie begleiteten den Gottesdienst.

Die Feier in der Klosterkirche wurde mitgestaltet von Sängerinnen und Sängern des Vocalensembles Dilettanti unter der Leitung von Max Aeberli. Am Sonntag in Kriessern Nach dem Gottesdienst erhielt Br. Kletus unzählige Gratulationen.

Auch der Primiz-Gottesdienst am kommenden Sonntag wird wohl wieder sehr gut besucht sein. Viele Menschen im Bistum und weit darüber hinaus kennen und schätzen Br. Kletus Hutter und sie freuen sich mit ihm. BistumSG/Sabine Rüthemann/kath.ch

Kloster zum Mitleben

Der Kapuziner Br. Kletus Hutter (1971) ist im Bistum St.Gallen vielen bekannt. Er wuchs in Kriessern auf, nach einer Ausbildung und einigen Jahren Berufserfahrung als kaufmännischer Angestellter wechselte er in den kirchlichen Dienst und liess sich in Luzern zum Religionspädagogen ausbilden. Erste Pfarreierfahrungen machte Kletus Hutter in Bütschwil als Katechet und Jugendseelsorger. Nach dem Theologiestudium über den Dritten Bildungsweg war der Rheintaler als Pastoralassistent in Sargans-Vilters-Wangs tätig. Nach 13 Jahren im kirchlichen Dienst zog es Kletus Hutter zu den Kapuzinern, zunächst als Buder auf Zeit im Kloster Rapperswil. Dort reifte der Entschluss, in den Orden einzutreten, es folgten Klostererfahrungen in Brig, Salzburg und Luzern. Seit 2020 lebt und engagiert sich Br. Kletus wieder im «Kloster zum Mitleben» in Rapperswil. Es steht Menschen offen, die als Gast mitleben möchten. Sie bleiben für ein Jahr im Kloster und gehen einer Erwerbstätigkeit ausserhalb nach. Alle zusammen, Ordensleute und Gäste, bilden am oberen Zürichsee eine lebendige Gemeinschaft. (BistumSG/Sabine Rüthemann)

 

 

 

pd/rheintal24.ch