Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Magazin
01.11.2022
01.11.2022 13:40 Uhr

Der Feiertag im Namen der Heiligen

Es ist Brauch an Allerheiligen, die Gräber zu schmücken
Es ist Brauch an Allerheiligen, die Gräber zu schmücken Bild: stern.de
Warum feiern wir Allerheiligen? Der Name verrät es schon: dieser Feiertag steht ganz im Zeichen der Heiligen. Wie Allerheiligen begangen wird, wo die Ursprünge des katholischen Feiertages liegen und welche Bräuche und Traditionen an diesem Tag gepflegt werden, erfahren Sie hier.

An Allerheiligen gedenkt die katholische Kirche allen Heiligen – sowohl den bekannten und heilig gesprochenen als auch all den Frauen und Männern, die im Verborgenen ihren Glauben gelebt und verteidigt und die christliche Botschaft verkündet haben und nicht offiziell in den Kreis der Heiligen aufgenommen wurden. Einer der ältesten Feiertag überhaupt. Seit dem 9. Jahrhundert feiern katholische Christen jedes Jahr am 1. November Allerheiligen.

Kirchliches Hochfest und gesetzlicher Feiertag

Allerheiligen nicht nur ein gebotener Feiertag der römisch-katholischen Kirche, in den überwiegend katholisch geprägten Gebieten ist das Hochfest zudem auch ein gesetzlicher Feiertag, so auch im Kanton St.Gallen.

Schon im 4. Jahrhundert wurde am ersten Sonntag nach Pfingsten der »Herrentag aller Heiligen« gefeiert. Dieses Hochfest der Ostkirche geht auf Johannes Chrysostomus zurück und wurde zu Ehren aller Märtyrer, die aufgrund ihres christlichen Glaubens verfolgt und getötet wurden, gefeiert.

Fest der Heiligen und der Märtyrer

Seine weitere Entwicklung nahm das Fest der Heiligen im 7. Jahrhundert. Am 13. Mai 609 (oder 610) weihte Papst Bonifatius IV. das Pantheon in Rom der Jungfrau Maria und allen Märtyrern (lat. »Sancta Maria ad Martyres«).

Ursprünglich war das Pantheon ein den antiken Göttern geweihtes Heiligtum. Nach der Umwandlung zur christlichen Kirche ließ Papst Bonifatius IV. die Gebeine vieler Märtyrer dort beisetzen. Zudem legte er den Termin für den jährlichen Feiertag der Heiligen auf den Freitag nach Ostern. Die zeitliche Nähe zu Ostern sollte den Zusammenhang des österlichen Heilsgeschehens und dem Leben und Wirken der Märtyrer und Heiligen verdeutlichen.

Termin nochmals verlegt

Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde der Termin von Allerheiligen nochmals verlegt. Im 8. Jahrhundert weihte Papst Gregor III. eine Kapelle in der Basilika St. Peter (auch Petersdom) allen Heiligen. Papst Gregor III. erweiterte das Hochfest der Märtyrer um alle Heiligen und legte den Termin für die Stadt Rom auf den 1. November.

In den folgenden Jahren verbreitete sich der Festtag zum Gedenken der Heiligen in der gesamte Westkirche und Papst Gregor IV. legte im 9. Jahrhundert den Termin für Allerheiligen offiziell im Kalender der Kirche fest.

Nur einen Tag nach Allerheiligen, am 2. November, feiern katholische Christen den Gedenktag Allerseelen (lat. »Dies in commemoratione omnium fidelium defunctorum«) zum Gedächtnis aller verstorbener Gläubigen. Allerseelen ist in Deutschland ein kirchlicher, aber kein gesetzlicher Feiertag.

Beten an Allerseelen

An Allerseelen beten die Gläubigen für die Verstorbenen und alle »arme Seelen« im Fegefeuer, die noch nicht die Gemeinschaft mit Gott erreicht haben.

Allerheiligen und Allerseelen sind aufgrund ihres Charakters als Totengedenktage eng miteinander verbunden. Die beide Feiertage bilden seit der Einführung des Allerseelentages im 10. Jahrhundert ein Doppelfest mit zahlreichen Bräuchen.

Traditionell wird an diesen Feiertagen durch die Hinterlassenen der Verstorbenen gedacht werden die Gräber zu Allerheiligen mit Gestecken, Kränzen oder bepflanzten Schalen besonders geschmückt und die vorhandenen Pflanzen mit Tannenzweigen abgedeckt. Die grünen Zweige symbolisieren einerseits die Hoffnung auf das ewige Leben und schützen andererseits die Grabbepflanzung vor Frost.

Quelle: vivat.de

rheintal24/gmh/uh