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Staad
01.11.2022
01.11.2022 10:32 Uhr

Valeria Iseli wird «Ostschweizer Fussballerin des Jahres»

Valeria Iseli wurde als «Ostschweizer Fussballerin des Jahres» gewählt.
Valeria Iseli wurde als «Ostschweizer Fussballerin des Jahres» gewählt. Bild: Marlies Thurnheer
Am Samstagabend fand zum zehnten Mal die Nacht des Ostschweizer Fussballs statt. Der Award für die «Fussballerin des Jahres» ging an die in Staad wohnhafte FCSG-Akteurin Valeria Iseli.

Valeria Iseli, im letzten Jahr erfolgreichste Torschützin mit elf Treffern bei den Damen des FC St.Gallen, holte sich den Award als Fussballerin des Jahres und setzte sich gegen die ebenfalls nominierten Sarah Kaufmann und Gianna Klucker durch.

«Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, die ich aber ohne meine Mannschaft nicht gewonnen hätte. So soll der Preis und die Anerkennung auch für meine Mannschaft sein. Wir brauchen im Frauenfussball noch mehr Visibilität. Und solche Preise helfen natürlich, den Frauenfussball noch populärer zu machen», so die Gewinnerin nach der Wahl. 

Iseli, 1995 in Uzwil geboren, lebte ab ab Ende 1997 mit mit ihren Eltern und ihrer zwei Jahre älteren Schwester Laura in Deutschland am bayrischen Starnbergersee. Grund für den Umzug nach Deutschland war ein geschäftliches Engagement ihres Vaters. Im Freistaat Bayern begann auch ihre fussballerische Karriere.

Zuerst einige Jahre beim MTV Berg, wo sie immer in Bubenmannschaften mitspielte, und dann bei den Frauen des FSV Höhenrain. Nach der Rückkehr in die Schweiz 2007 schnürte sie die Stiefel für den FC Frauenfeld, allerdings in Form einer Doppellizenz mit dem damaligen Frauenteam des FC St.Gallen. Spielen durfte sie bei der U18 des FC St.Gallen damals allerdings noch nicht, da sie zu diesem Zeitpunkt noch keine 14 Jahre alt war. 

. Bild: gps

Fixer Wechsel zum FC St.Gallen

Anfangs 2009 wechselte Iseli dann definitiv in die U18 Frauenmannschaft des FC St.Gallen und amtete bereits als junge Spielerin als Kapitänin ihres Teams. Ihre Leistungen blieben auch dem Trainer ersten Frauenmannschaft nicht verborgen und so kam die damals 14-Jährige bereits zu regelmässigen Trainingseinsätzen bei der ersten Frauenmannschaft.

Bald schon folgten erste Einsätze mit dem Fanionteam in Ernstkämpfen, allerdings nicht mehr im Sturm, wie zu Junioreninnenzeiten, sondern im Abwehrzentrum. Der damalige Trainer schätzte das Zweikampfverhalten und ihre Kopfballstärke. 

Zu dieser Zeit lebte die Award-Gewinnerin zwei Jahre bei einer Gastfamilie in St.Gallen und besuchte gleichzeitig die Sportschule in Teufen. 

Bild: Marlies Thurnheer

Zu Kirchberg ausgeliehen

Den sofortigen Sprung in die erste Frauenmannschaft des FC St.Gallen schaffte Iseli nicht und so wurde sie für eine halbe Saison an den FC Kirchberg (damals Nationalliga B) ausgeliehen. Dort konnte sie sich etablieren und behaupten und absolvierte die meisten Spiele über die vollen 90 Minuten. 

Durchbruch beim FC St.Gallen

2013 holte sie der FC St.Gallen dann zurück. Als Innenverteidigerin schaffte sie den Durchbruch und war fortan in der Stammelf gesetzt. 2014 übernahm der ehemalige FCSG-Meisterspieler Marco Zwyssig die Frauenmannschaft des FC St.Gallen. Unter Zwyssig konnte sie sich nicht weiterentwickeln und kam auch zu weniger Einsätzen.

Nach nur einem Jahr übernahm Beat Naldi das Traineramt von Zwyssig. Dieser Trainerwechsel spielte auch Iseli in die Karten, denn beim neuen Trainer war sie meistens in der Stammelf gesetzt. Nichtsdestotrotz stieg die Mannschaft Ende der Saison in die Nationalliga B ab. 

Bild: Marlies Thurnheer

Fusion zu einer starken Ostschweizer Mannschaft

Nachdem beide Ostschweizer Vereine Staad und St.Gallen nur noch zweitklassig waren, entschloss man sich 2017 zur Zusammenlegung beider Teams zum FC St.Gallen-Staad. Ziel war es, eine solide Ostschweizer Frauenmannschaft in der höchsten Klasse zu bilden. Unter Leonardo Simonelli und Ueli Heeb reichte es aber noch nicht für den Aufstieg.

2018 übernahm dann Federico D'Aloia die Verantwortung als Cheftrainer. Er machte Ende Saison mit einer homogenen Mannschaft den Aufstieg klar und im Schweizer Cup erreichte das Team gar den Halbfinal. Während all diesen Jahren war Iseli, die beruflich als Zeichnerin unterwegs ist, ein starker Anker in der Innenverteidigung. Selbst beim Trainer-Comeback von Marco Zwyssig, er setzte sie während seiner ersten Amtszeit meistens auf die Bank, war sie weiterhin Stammspielerin. 

Zurück zu den (Sturm-)Wurzeln

Die Saison 2021/2022 nahm dass Team mit der neuen Cheftrainerin Marisa Wunderlin in Angriff. Und mit ihr spielten die Damen des FCSG ihre bislang erfolgreichste Saison und platzierten sich am Ende auf dem hervorragenden fünften Platz. Fussballerisch wie auch zwischenmenschlich passte es zwischen Mannschaft und Staff.

Und mit Marisa Wunderlin an der Seitenlinie veränderte sich auch für Valeria Iseli die Spielposition. Seit 2021 ist sie wie zu Juniorenzeiten wieder als Stürmerin unterwegs und war mit elf Treffern und als Kapitänin massgeblich am Höhenflug der St.Gallerinnen in der letzten Saison beteiligt. 

Lina Magull vom FC Bayern München gratuliert Valeria Iseli für die Auszeichnung

pd/rheintal24