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31.10.2022

Nepper, Schlepper, Bauernfänger: Vorsicht, Anlagebetrug!

Im Internet tummeln sich Anlagebetrüger, die das Blaue vom Himmel versprechen
Im Internet tummeln sich Anlagebetrüger, die das Blaue vom Himmel versprechen Bild: shutterstock.com
In letzter Zeit häufen sich wieder die Meldungen wegen Anlagebetrugs. Wobei die finanziellen Schäden der Opfer immens sind. Die Gauner machen sich zunutze, dass in den aktuell unsicheren Zeiten die Menschen ihr Geld «in Sicherheit» bringen wollen und sich im Internet nach vermeintlichen Alternativen zum Sparkonto umsehen.

Über das Internet gelangen die Opfer auf diverse Werbeinserate. Sie geben dann ihre Telefonnummer bekannt und werden kurze Zeit später von einem angeblichen Broker kontaktiert. Die Tat nimmt ihren Lauf.

Vorspiegelung falscher Tatsachen

Die Opfer werden unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu einer Veranlagung von Geldern verlockt. Ziel der Täter ist es, an das Geld der Opfer heranzukommen. Dies geschieht hauptsächlich per Internet, aber teilweise auch telefonisch und beinhaltet die Veranlagung von Geldern in Fonds, Aktien, Gold, Bitcoins, Optionen, Währungen und anderen Produkten. Dabei handelt es sich in der Regel um hochriskante Finanzinstrumente, die nur für erfahrene Anleger geeignet sind.

Die Täter agieren hochprofessionell und setzen auf eindrucksvolle Werbemassnahmen um eine Vielzahl von Personen zu erreichen. Ausserdem sind die verwendeten Webseiten, Trading-Portale oder Handelsplattformen sehr aufwändig gestaltet. Durch die Nutzung Schweizer, deutscher oder britischer Telefonnummern möchten die Täter vermeintliche Seriosität vortäuschen, diese sind auch psychologisch hervorragend geschult.

Zugriff auf Computer der Opfer

Auffallend ist, dass die Täter immer wieder über Fernwartungstools Zugriff auf die Computer und Handys der Opfer erhalten und über diese Zugriffe in weiterer Folge Überweisungen, Kontoregistrierungen bei Handelsbörsen für Kryptowährungen, etc. im Namen der Opfer durchführen. Durch virtuelle Trades wird den Opfern suggeriert, dass das angebliche Investment steigt bzw. Gewinne erwirtschaftet werden, obwohl das nicht der Fall ist, fallweise kommt es auch zu einzelnen Auszahlungen, um das Vertrauen zu stärken.

Die einbezahlten Gelder werden in weiterer Folge über ein schwer durchschaubares Geldwäschenetzwerk geschleust und gelangen so zu den Tätern. Das erfolgt meist über Konten oder Zahlungsdienstleister im Ausland. Dies erschwert die Ermittlungen in diesem Bereich massgeblich.

 

So bleiben Sie auf der sicheren Seite:

  • Machen Sie eine Internetrecherche zum Unternehmen/Anbieter (ob im jeweiligen Land zugelassen und ob Betrugswarnungen gibt) – ACHTUNG: oftmals werden scheinbare Bewilligungen auf den Plattformen angeführt – seien Sie skeptisch und hinterfragen Sie diese.
  • Bei Aussicht auf hohe Gewinne/Renditen in kürzester Zeit ist äusserste Vorsicht geboten.  Lassen Sie die angeblichen Broker unter keinen Umständen über Fernzugriffe auf Ihren Computer oder ihr Handy zugreifen.
  • Oft stimmt der angebliche Firmensitz mit dem Empfängerland (Konto) nicht überein. Ein absolutes Warnsignal!!!
  • Wenn Plattformen kein Impressum aufweisen ist dies ein starker Hinweis auf eine betrügerische Plattform.

Sollten Sie Opfer eines Anlagebetruges geworden sein, können Sie jederzeit Anzeige bei Ihrer zuständigen Polizeistelle erstatten.

rheintal24/gmh/uh/vlpd