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Heerbrugg
03.11.2022
03.11.2022 08:03 Uhr

Simone Lappert liest aus ihrem Erfolgsroman

Simone Lappert, Schweizer Autorin, liest aus ihrem Werk «Der Sprung»
Simone Lappert, Schweizer Autorin, liest aus ihrem Werk «Der Sprung» Bild: zVg
Die Rheintalische Gesellschaft für Musik und Literatur (RGML) eröffnet ihre 82. Kultursaison am Mittwoch, 16. November 2022, Beginn 20.00 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Heerbrugg mit der Lesung von Simone Lappert.

Simone Lappert wurde 1985 in Aarau geboren und studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2014 erschien ihr Debutroman «Wurfschatten», der auf der Shortlist des aspekte-Preises stand, aber in der Zunft des etablierten Literaturbetriebs auch Kritik erfuhr. Sie wurde mit dem Wartholz-Preis als beste Newcomerin ausgezeichnet, ist Präsidentin des Internationalen Lyrikfestivals Basel, Mitbegründerin der transdisziplinären Gesprächsreihe «Raum für Unsicherheit» und Schweizer Kuratorin für das Lyrikprojekt Babelsprech.International.

Gedichte und Gespinste

Ihr zweiter Roman «Der Sprung» erschien 2019, war für den Schweizer Buchpreis nominiert und stand monatelang auf der Schweizer Bestsellerliste. Dieses Jahr erschien ihr Buch «längst fällige verwilderung», Gedichte und Gespinste. Sie lebt in Zürich und ist die Nichte und Patentochter des Schweizer Autors Rolf Lappert.

In ihrem Roman «Der Sprung» führt die Autorin der Leserschaft auf sprachlich brillante Weise anhand von Menschen aller Generationen in einer raffiniert komponierten Comédie humaine die Einwohnerschaft einer Stadt namens Thalbach vor Augen. Auslöser ist der Sprung, zu dem sie die suizidgefährdete Manu Kühne auf einem Dach mitten im Zentrum ansetzen lässt, so dass nicht nur Polizei und Feuerwehr, sondern vielerlei Passanten und Anwohner darauf aufmerksam werden und sich in irgendeiner für sie sprechenden Weise damit beschäftigen.

In den Tod oder zurück ins Leben

Als Manu nach einer halben Ewigkeit wirklich springt – wir wissen nicht, ob n den Tod oder zurück ins Leben –, haben wir sie jedenfalls alle kennengelernt: die kettenrauchende Rentnerin Edna, welche die am Tatort Versammelten als Spiessbürger beschimpft; Theres und Werner, deren verstaubter Tante-Emma-Laden plötzlich einen Boom erlebt; den Obdachlosen Henry, der «das Gefühl, Glück zu haben, wo andere Pech haben», nicht los wird; Manus Schwester, die Politikerin Astrid, die um ihre Wahlchancen fürchtet; Felix, den gestressten Polizisten, für den Thalbach «ein Sammelsurium von Wut und angestauten Ressentiments» ist, und schliesslich diese Manu selbst, die ihr Biologiestudium abgebrochen hat und Pflanzen aus den Parkanlagen in den Wald rettet.

Liebevoll und unverwechselbar werden alle Figuren aus einer leicht melancholischen Optik heraus porträtiert.

Im Verlaufe des Abends wird sich die Autorin den Fragen des Publikums stellen und ihre Bücher signieren.

Die Abendkasse öffnet um 19.30 Uhr.

pd/rheintal24/gmh/uh