Es war eine sehr gelungene Veranstaltung. Der Unterhaltungsabend des Jodelklubs Altstätten, der erstmals seit drei Jahren wieder durchgeführt werden konnte, brachte neben schönen Liedern für alle Freunde des Jodelgesangs auch beeindruckende Alphornklänge und ein lustiges Theaterstück.
Lieder voller Harmonie und Heimat
Keine grosse Sommerpause
«Nach der Teilnahme am Jodlerfest in Appenzell haben wir keine grosse Sommerpause gemacht, sondern gleich mit den Proben für den heutigen Abend begonnen», erzählt Klub-Präsident Hans Popp, «und auch die Theatergruppe ist schon länger am Proben.»
Video: Ulrike Huber
Los ging das Unterhaltungsprogramm aber weder mit dem alpenländischen Kehlgesang noch mit der Theateraufführung, sondern mit den Klängen der Alphorngruppe Rüthi. Zu dritt liessen sie ihre Alphörner erschallen. Majestätische Töne, bei deren Hörgenuss sich Assoziationen von Steinböcken und Murmeltieren auf grünen Alpwiesen einstellten.
Dann kam der Jodlerklub unter der musikalischen Leitung von Hedy Fitze zu seinem Auftritt. Und sang ein wunderbares Programm. Lieder voller Heimat und Sehnsucht, voller Freude und Wohlklang. Ein Wohlklang, der Herz und Seele wohltat.
Traditionelles Programm
Wobei sich die Städtli-Jodler mit dem «Halgeflueh-Jodel» nur einen einzigen Naturjutz im ansonsten eher traditionellen Programm hatten. Beinahe extravagant auch der «Siloballe-Blues». Der Gesang der Jodelgruppe ging im positiven Sinn den Zuhörern durch Mark und Bein. Keiner, der von den einschmeichelnden, ruhigen Tönen dieser ein Kulturerbe des Alpenraums darstellenden Musik nicht berührt war.
«Ich freue mich, euch alle nach drei Jahren endlich wieder bei uns begrüssen zu dürfen», zeigte sich Präsident Hans Popp hocherfreut, dass nach den Zeiten von Corona endlich wieder ein Jodlerabend möglich war. Popp konnte neben vielen Ehren und Passivmitgliedern des Jodelklubs auch viele Abordnungen befreundeter Vereine, wie etwa der Männerchöre von Kriessern, Oberriet, Marbach und auch Rüthi begrüssen.
Nordostschweizer Jodlerfest in Altstätten
Eine grosse Ankündigung brachte Hans Popp in seiner Ansprache. Denn in drei Jahren wird Altstätten als Veranstaltungsort des nordostschweizerischen Jodlerfestes, der zweitgrössten Jodelveranstaltung nach dem eidgenössischen Jodlerfestes, von lauten Juchzern und Jodeltönen widerhallen.
Nach dem Jodeln und den Alphörnern wurde dann im zweiten Teil des Abends auch noch Theater gespielt. «Manne an Herd» hiess der von Carmelo Pesenti geschriebene Lustspiel-Zweiakter, den die Jodler zum Gaudium der Zuschauer präsentierten. Die Handlung: Alfred und seine Frau Fränzi sind seit 28 Jahren verheiratet. Ihre Ehe funktioniert nach dem Motto, Männer gehen zur Arbeit und die Frauen machen den Haushalt.
Alltagstrott und die moderne Welt
Eigentlich war das Fränzi bis jetzt egal. Wenn da nur nicht Lisa ihre
Nachbarin wäre! Mit guten Argumenten und viel Überzeugungskraft weckt
sie Fränzi aus dem Alltagstrott und zeigt ihr die moderne Welt. Beide Frauen
treten in einen vierundzwanzigstündigen Streik. Ausgerechnet an dem Tag, an dem ihre künftige Schwiegertochter samt Eltern zu Besuch kommen soll.
Dass das nicht gut gehen kann und zu komödientypischen Irrungen und Wirrungen führt, ist wohl jedem klar. Das gesamte Ensemble trug zum Riesenlacherfolg an diesem Abend bei. Bruno Reist als Alfred Gerber und Christine Dietrich als Fränzi Gerber wie auch alle anderen spielten zwerchfellzerreissend komisch ihre Rollen.
Es war ein wunderschöner Unterhaltungsabend, bei dem man sich schon auf ein Wiederholung im nächsten Jahr freuen darf.