Derzeit feiert Covid-19 als Omikronvariante ein veritables Comeback. Was die Fallzahlen beweisen. Wobei in der Realität die Ansteckungsrate noch weit höher ist, denn viele der Infizierten glauben, lediglich an einer Erkältung zu laborieren und lassen sich nicht testen.
Corona feiert ein Comeback
Entspricht den Zahlen von Anfang April
So wurden nach den offiziellen Angaben des Gesundheitsressorts des Kantons St.Gallen in den letzten sieben Tagen kantonsweit 1´528 (Vorwoche: 1´125) Neuansteckungen festgestellt. Was eine 7-Tage-Inzidenz von 297 (Vorwoche 219) Infizierten pro 100´000 Einwohnern bedeutet. Das entspricht in etwa den Zahlen von Anfang April dieses Jahres.
Insgesamt gab es bisher im Kanton St. Gallen seit Ausbruch der Epidemie 234`227 laborbestätigte Fälle. Und es sind im Kanton St.Gallen seit Beginn der Pandemie insgesamt 870 Menschen an und mit Corona verstorben.
Inzidenzzahl im Rheintal mit heftiger Steigerung
Für den Wahlkreis Rheintal werden für die letzten sieben Tage 240 laborbestätigte Fälle neu ausgewiesen, während es in der Vorwoche 186 und in der Vorvorwoche nur 94 Neuinfektionen waren. Dies bedeutet eine aktuelle Inzidenzzahl von 323 Neuerkrankungen pro 100´000 Einwohnern innert einer Woche (Vorwoche 250).
Situation auf den Intensivstationen
Corona hat in der Omikron-Variante seinen Schrecken verloren. Zudem weisen inzwischen über 90 Prozent der Bevölkerung entweder als Genesene oder als Geimpfte Antikörper gegen Covid auf. Aktuell sind in den Spitälern des Kantons aber doch 53 (Vorwoche 39) an Corona erkrankte Menschen hospitalisiert, von denen sich zum Glück niemand auf der Intensivstation befindet.
Seit Montag ist die Anmeldung in einem kantonalen Impfzentrum für die zweite kostenlose Auffrischimpfung ab dem 10. Oktober 2022 nach den neuen Impfempfehlung der EKIF möglich. Die Auffrischimpfung richtet sich in erster Linie an Personen über 65 Jahre, Menschen mit chronischen Krankheiten oder Trisomie 21 sowie Schwangere. Für die Impfung steht der neue bivalente Impfstoff «Spikevax Bivalent Original/Omicron von Moderna zur Verfügung.
Kein Impfzentrum im Rheintal
Und wieder hat es der Kanton versäumt, auch im Rheintal ein Impfzentrum einzurichten. Vier solcher Impfzentren gibt es im Kanton St.Gallen: in der Stadt St.Gallen, in Buchs, Rapperswil-Jona und in Wil. Den Rheintalern bleibt nur den Gang zum Hausarzt – sofern dieser denn überhaupt Booster-Impfungen durchführt.
Obwohl die derzeit grassierenden Omikron-Varianten nur in seltenen Fällen lebensgefährlich sind, scheint für die oben angeführten vulnerablen Personengruppen eine solche zweite Boosterimpfung empfehlenswert. Ist sie doch nach allen bisher vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen bestens geeignet, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern.
Datenquelle: Bundesamt für Gesundheit - Informationssystem Meldungen (ISM)
Aktualisierungsdatum: 11.10.2022, Meldestand: 10.10.2022
Der Kommentar zum Zahlenwerk:
Haben wir Corona überstanden? Zumindest was die Omikron-Variante angeht, ist die Frage nicht leicht zu beantworten: Jein. Denn tatsächlich bedeutet die Ansteckung mit diesem Corona-Omikron-Virus für beinahe alle Geimpften und für die Mehrzahl der Ungeimpften eine einer schweren Grippe vergleichbare Erkrankung. Kein Vergleich mehr zu den Vorgängermutationen, als Covid-19 tatsächlich potentiell lebensgefährlich war.
Während aktuell noch die Omikron-Sublinie BA.5 in der Schweiz dominiert, wird das Infektionsgeschehen bereits von neuen Varianten, die aufgrund besorgniserregender Mutationen im Spike-Protein dem Immunschutz sehr gut ausweichen können, angeheizt.
Neben BF.7 (BA.5 mit der Punktmutation R346T) nehmen jetzt auch zwei andere BA.5-Abkömmlinge Fahrt auf.
Das Problem mit den "Corona-Neuankömmlingen" von BF.7 bis BQ.1.1 ist, dass sie den Immunschutz tark, sehr stark umgehen können. Allerdings ist sich die Wissenschaft bisher noch nicht sicher, welche Sublinie am Ende dominieren könnte oder ob nicht gleich mehrere Varianten gleichzeitig das Pandemiegeschehen weiter antreiben werden. Es sei davon auszugehen, dass uns die neuen Linien wahrscheinlich erst ab November beschäftigen werden. Spätestens gegen Jahresende ist wieder mit einer stärkeren Welle aufgrund der neuen Mutationen im Spike-Protein zu rechnen.
Es gilt immer noch: Die Nebenwirkungen der Impfung sind im Vergleich zu möglichen Auswirkungen der Coronakrankheit sehr gering. Und Langzeitfolgen gibt es nach dem Stand der Wissenschaft keine.