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St. Margrethen
29.09.2022

Gallus benötigt ein Facelifting

Im Herbst 1952 wurde das Gallus-Denkmal in St. Margrethen eingeweiht. Die Witterung hat der Statue sichtlich zugesetzt.
Im Herbst 1952 wurde das Gallus-Denkmal in St. Margrethen eingeweiht. Die Witterung hat der Statue sichtlich zugesetzt. Bild: Peter Eggenberger
Seit 70 Jahren wird im Gallenbrunnen zwischen St.Margrethen und Rheineck an Gallus erinnert. Die lebensgrosse Statue ist mittlerweile in die Jahre gekommen, kündet aber nach wie vor von der einstigen Rast des grossen Heiligen.

Die Witterung hat Gallus sichtlich zugesetzt, die Alterung und damit die Notwendigkeit eines Faceliftings ist unübersehbar. «Wir werden uns der Sache annehmen», versichert Gemeindepräsident Reto Friedauer auf Anfrage. Die Gallus-Gedenkstätte mit Brunnen und Sitzgelegenheit wurde 1952 im Auftrag der Ortsgemeinde realisiert. Mit den Die Bildhauerarbeiten führte Künstler P.W. Adam aus Ragaz aus.

Auf dem Weg nach Bregenz

Um das Jahr 610 von Irland kommend (neuere Quellen orten das Elsass als Heimat von Gallus), erreichte eine von Abt Kolumban geführte Mönchsgruppe den Bodensee. In Arbon stiessen die Männer auf eine christliche Gemeinde. Die nächste Station war Bregenz, wo Gallus erkrankte. Während seine Gefährten weiterzogen, trat er den Rückweg nach Arbon an.

Rast im Gallenbrunnen

Beim heutigen Gallenbrunnen in St. Margrethen legte Gallus eine Rast ein. «Ob er hier nur kurz oder länger verweilte, ist nicht feststellbar», schreibt Arthur Scheyer im Buch «Geschichte der Gemeinde St. Margrethen». Scheyer weiter: «Jedenfalls wurde der Wandermönch mit seiner weitärmeligen Ordenstracht und der Kordel um den Hals mit angehängten Kapseln für Oblaten und Öl für die Krankensegnung von den anwesenden Einwohnern bestaunt und wohl auch bewundert.»

Gründer des Klosters St. Gallen

Wieder in Arbon, wurde Gallus von Priester Willimar freundlich aufgenommen und gepflegt. Nach der Genesung zog es Gallus in die Einsamkeit. Arthur Scheyer: «Willimar gab Gallus Diakon Hitibold als ortskundigen Führer mit. Neun Stunden lang folgten sie dem Lauf der Steinach in die Wildnis. Bei einem Teich strauchelte Gallus und stürzte. ‚Hier ist es mir erwählet, hier will ich bleiben’, erklärte er. Die Männer zimmerten nun eine einfache Klause und legten so die Grundlagen zum Kloster St. Gallen.»

Peter Eggenberger
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