Noch euphorisch vom Sieg am letzten Wochenende betraten die Rheintaler das Spielfeld in der voll besetzten OMR-Halle. Man wollte nahtlos an die Leistung der letzten Woche anknüpfen und dem nächsten in der 1. Liga etablierten Team die Suppe versalzen. Allerdings wurde gleich in den ersten Minuten klar, dass es kein guter Tag war. Die Euphorie wandelte sich in Nervosität um und so traf die Mannschaft von Trainer Andriy Kuzo oft die falsche Entscheidung und schien mit dem Kopf nicht in der Halle zu sein.
Niederlage für die Handballer im ersten Heimspiel
Kein geschlossener Teamgeist
Man trat nicht mit geschlossenem Teamgeist auf, sondern versuchte es mit Zwang und der berühmten Brechstande. Dies funktionierte allerdings nicht. In den ersten Spielminuten scheiterten die Rheintaler immer wieder am gegnerischen Torwart. Die sonst so flüssigen und gekonnten Abläufe zeigten sich harzig und so blieben die Torerfolge aus.
Video: Ulrike Huber
Das erste Tor für die Rheintaler konnte erst in der 6. Spielminute von Kreisläufer David Szilagyi verzeichnet werden. So hinkte man ab der Startminute einem klaren Rückstand hinterher. Dies zwang das Trainergespann Kuzo/Rutz bereits in der 10. Minute und beim Stand von 1:7 ihr erstes Team Time-Out zum Einsatz zu bringen. Die Mannschaft brauchte auf ganzer Linie durch und durch einen Weckruf.
Klar gewählte Worte
Trotz klar gewählter Worte seitens Kuzo trug diese «Notbremse» keine Früchte. Zwar gelangen den Rheintalern nun auch Torerfolge, doch fiel alles weiterhin sehr schwerfällig aus. Die Kuzo-Truppe fand auf keiner Position zu ihrer sonst bekannten Leistung zurück. Der Wurm war drin, zog sich durch alle Teile des Rheintaler Spiels und wollte nicht raus. Es war eine schwache Vorstellung des Heimteams sowohl in der Offensive als auch in der Abwehr.
Video: Ulrike Huber
Dennoch kämpfte das Herren 1 entschlossen weiter und liess den Kopf nicht hängen. Nach doppelter Zweiminutenstrafe für die Gäste sahen die Rheintaler ihre Chance und starteten durch. Die Pfader aus Neuhausen hatten sich aber mit ihrerseits abgeklärtem Spiel ein klares Polster herausgespielt, sodass die Rheintaler nicht wirklich aufschliessen konnten. Auch mit zwei Spielern mehr gelang es nicht, den Gegner aus dem Konzept zu bringen und so blieb das Polster der Neuhauser bestehen.
Alles in die Waagschale werfen
Beim Skore von 9:17 wechselten die Teams die Seiten. In den zweiten 30 Minuten wollte man nochmals alles in die Waagschale werfen. Die Mannen aus dem Rheintal kamen entschlossen und mit hohem Kampfgeist aus der Kabine zurück. Der Wille war in der gesamten Mannschaft spürbar, der Erfolg blieb dennoch weiterhin aus. Die Gastgeber fanden einfach keinen Weg zurück in die Spur und wurden zudem auch noch vom Pech geplagt. Zu oft traf ein Abschluss des Rheintaler Kollektivs den Torrahmen und landete beim Gegner.
Video: Ulrike Huber
Trotz aller Versuche des Trainergespanns Kuzo/Rutz neuen Wind in das Spiel zu bringen hielt sich die Flaute hartnäckig. Mit einigen schnellen Konterangriffen gegen Ende der Partie bäumte sich der HCR nochmals auf. Die Pfader Neuhausen fanden aber immer wieder die richtige Antwort darauf und schenkten den Aufsteigern nichts. Damit war früh schon klar, dass es ein schwarzer Tag für den HCR war und es gelang auch nicht, dies noch irgendwie zu ändern.
Positive Erkenntnis
Als dennoch positive Erkenntnis konnte gezogen werden, dass die jungen Spieler im Herren 1 angekommen sind. Die beiden Wick-Brüder zeigten sich bereit für die 1. Liga und legten jeweils gute Leistungen an den Tag. Überschattet wurde dies aber doch von der hohen 24:31 Niederlage. Es gilt nun, diesen schwarzen Tag abzuhacken und sich mit neuer Energie weiter in die nächsten Spiele zu stürzen. Die nächste Chance sich von der besten Seite zu zeigen bietet sich bereits am kommenden Samstag, 24.September 2022 auswärts gegen den TSV Fortitudo Gossau.
Benjamin Grob (30%), Martin Horg (24%), Nils Lippuner (1), Marco Buob, Fabio Rohrer (2), David Szilagyi (7), Jürg Schwarber (1), Pascal Wild, Andras Szelpal (2), Roel Wick (2), Imre Domokos (4), Jano Wick (1), Fabio Näscher, Luis Seitz (4)