Mehr als 150 Räbschterinnen und Räbschter waren am Dienstagabend in die Aula der Oberstufenschule Rebstein gekommen, um die beiden Präsidentschaftskandidaten für die Wahl am 25. September näher kennenzulernen. Denn sowohl Alex Arnold, derzeit Gemeindepräsident in Eichberg, wie auch René Ammann, Personalberater und noch nicht allzu lange in Rebstein wohnhaft, sind in der Gemeinde noch relativ unbekannt.
Räbschter Präsidentschaftskandidaten im Wähler-Check
Unterschiedliche Strategien
Wohl noch bei kaum einer Wahl im Rhintl waren die beiden Kandidaten so unterschiedlich. Versuchten mit vollkommen unterschiedlichen Strategien zu überzeugen. Während Alex Arnold mit seiner langjährigen Erfahrung als Gemeindepräsident von Eichberg versuchte zu punkten, setzte René Ammann darauf, dass er als vollkommener Quereinsteiger «unbeeinflusst und unbelastet» an die Aufgabe herangehen könne.
Freimütig gab Ammann des öfteren zu, dass er von einzelnen Fachgebieten, wie der Situation der Rebsteiner Finanzen, nichts wisse. Und etwa die Vertreter des Gemeinderates nicht kenne. «Aber eine meiner Stärken ist es, dass ich mich in alles schnell einlesen kann und gleich einen Gesamtüberblick habe.»
Verschiedenste Themen
Diskussionsleiterin Sarina Rohner und anschliessend die anwesenden Wählerinnen und Wähler stellten an die beiden Kandidaten Fragen zu den verschiedensten Themen. So etwa zum Thema, wie sie eine Stärkung der Wirtschaft erreichen wollten. Alex Arnold erläuterte, dass es Sache der Gemeinde sei, für eine optimale Infrastruktur zu sorgen, den Ortsplanungsprozess entsprechend zu steuern, und auf eine gute Kontaktpflege zu den Wirtschaftstreibenden zu achten.
René Ammann verwies darauf, dass er aus seiner Tätigkeit als Personaldienstleister über gute Kontakte in die Wirtschaft verfüge, die er nach Möglichkeit ausbauen werde. Auf die Frage, was die Gemeinde für die Stärkung des Bildungswesens machen könne, berichtete Amman, dass er ja selbst Ausbilder sei und die «Profis» in ihrer Tätigkeit unterstützen wolle.
Frühe Förderung notwendig
«Die Schule ist im Wesentlichen die Sache des Schulrats und der Schulgemeinde. Da muss die Zusammenarbeit mit der Gemeinde gut funktionieren", so Alex Arnold, der aber darauf pochte, dass heutzutage eine früher Förderung der Kinder notwendig sei. «Eine KiTa gehört einfach in jede Gemeinde.» Und nach der Schulzeit sei darauf zu achten, dass nach Möglichkeit alle Räbschter auch Lehrstellen im Dorf bekommen würden.
Auf die Frage nach der Unterstützung der Sportvereine, über die man eigentlich in Frage der Fussballplatzerweiterung und der möglichen Ansiedlung des Unihockey-Leistungszentrums lange referieren und diskutieren hätte können, gaben sich beide Kandidaten eher schmallippig. «Ich werden bei den Sportvereinen Präsenz zeigen und sonst soll alles so weitergehen wie bisher», antwortete René Ammann, während Alex Arnold darauf verwies, dass es Sache der Gemeinde sei, für gute Rahmenbedingungen in Form einer entsprechenden Infrastruktur zu sorgen.
Der Wirtschaft Tür und Tor öffnen
Beide Kandidaten erachteten eine gute Finanzplanung als sehr wichtig. Während Ammann für mehr Einnahmen der Wirtschaft Tür und Tor öffnen will, verwies Alex Arnold darauf, dass der finanzielle Spielraum der Gemeinden neben den zu erfüllenden gesetzlichen Aufgaben sehr klein sei. «Man muss die richtige Waage finden zwischen notwendigen und nützlichen Ausgaben und gebotener Sparsamkeit.»
Wieso er eigentlich weg von Eichberg und nach Rebstein wolle, fragte einer der Zuhörer Alex Arnold, der darauf eine klare Antwort gab: «Gemeindepräsident ist ein Job, für den man breite Schultern braucht, es ist aber eine wunderschöne Aufgabe. Für mich wäre der Gemeindepräsident in Rebstein ganz einfach ein Karrieresprung. Von derzeit 60 Prozent Anstellung auf 100 Prozent.» Wobei er sich deshalb für Rebstein und etwa nicht für Widnau interessiert habe, weil er nicht so gerne in einer bereits stadtähnlichen Zentrumsgemeinde, sondern lieber im kleinteiligen Umfeld wirke. Und natürlich werde er, sollte er gewählt werden, baldmöglichst nach Rebstein übersiedeln.