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Region Rheintal
24.08.2022

Warum es grosse Unterschiede in den Regenmengen gab

Der «grosse Regen» am Freitag führte zu kurzzeitigen Überflutungen
Der «grosse Regen» am Freitag führte zu kurzzeitigen Überflutungen Bild: stern.de
Am vergangenen Freitag hat es im Rheintal geregnet, als ob die Sintflut ihr Revival geben wollte. Das Verblüffende dabei: die verzeichneten kleinräumig unterschiedlichen Regenmengen.

Es waren Rekordregenmengen, die am Freitag über Vorarlberg niedergingen. In Altstätten innerhalb von 24 Stunden 122 Liter, Im Balger Riet 145 Liter, in Dornbirn waren es 204 Liter jeweil pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Durchschnittlich fallen im ganzen Monat August nicht mehr als 100 Liter Regen im Land.

Bodenseepegel legte zu

Der Bodenseepegel legte von Freitag bis Samstagfrüh um 21 Zentimeter zu. Damit der Bodensee nur um einen Zentimeter steigt, braucht es 5,4 Millionen Kubikmeter Wasser. 

Ebenfalls auffallend: Auf kleinem Raum gab es extreme Unterschiede, was die Regenmengen betrifft. Inwieweit einzelne Faktoren, wie zum Beispiel die Temperatur des Bodensees (23 Grad) oder Windböen aus Nordwesten eine Rolle spielten, müsse noch genauer analysiert werden, erklärt Klimatologe Simon Tschannett.

Abgetropftes Höhentief

Grossräumig handelte es sich um ein abgetropftes Höhentief, das ursprünglich westlich von Grossbritannien entstanden ist und sich langsam in Richtung Osten bewegte. «Weil das Mittelmeer so warm ist, wurde dort noch mehr Feuchtigkeit in der Luft aufgenommen. Diese feuchte Luft bewegte sich wie auf einer Kreisbahn um die Alpen herum auf die Alpennordseite zu», so Tschannett gegenüber dem Onlineportal vol.at.

Überraschend sei, dass es trotz Rekordniederschlägen nicht noch mehr Überschwemmungen gegeben habe. Grund könnte sein, dass der Boden bereits angefeuchtet und der Niederschlag kleinräumig war.

rheintal24/gmh/uh