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Cup-Aus für den FC Widnau

Noah Thönig war einer der Besten bei den Blau-Weissen und gab den entscheidenden Pass zum Ehrentreffer
Noah Thönig war einer der Besten bei den Blau-Weissen und gab den entscheidenden Pass zum Ehrentreffer Bild: Ulrike Huber
Die angesichts des Klassenunterschieds beinahe erwartetet Niederlage gab es für den FC Widnau gegen den AC Bellinzona, der die Partie mit 1:4 für sich entscheiden konnte.

Cup-Match auf der Aegeten. FC Widnau gegen den AC Bellinzona. Es wurde wieder ein richtiges Fussballfest. Mit 1´500 Zuschauern, einem attraktiven Spiel und vielen Toren. Die leider ungleich zu Lasten der Blau-Weissen verteilt waren. Doch die 1:4 Niederlage war gemessen am Spielverlauf etwas zu hoch.

Kaum ein Unterschied sichtbar

Denn vor allem in der Anfangsphase war da kein Unterschied sichtbar zwischen den Tessiner Profis aus der Challenge League und den Widnauer Amateuren aus der 2. Liga Interregional. In den ersten zwanzig Minuten waren die Gastgeber angriffig, giftig und bissig und hatten die «Rossoblu» aus Bellinzona gut im Griff.

Vor dem Anpfiff gab es eine Gedenkminute in Erinnerung an das verstorbene Vereinsmitglied Hans Seiz Bild: Ulrike Huber

Frech spielten die Gastgeber mit einer Dreierkette hinten, was zunächst auch gut zu funktionieren schien. Bis Kapitän Diego Liechti in der eigenen Spielhälfte in der Vorwärtsbewegung einen Ball unnötig vertändelte. Und da sah man die Gefährlichkeit von Bellinzona. Ein kleiner Fehler, der sofort ausgenutzt wurde. Ein schneller Pass auf den sich frei laufenden Cristian Souza Espana und FCW-Goalie Ilija Kovacic hatte keine Chance, die Führung der Gäste nach knapp zwanzig Minuten zu verhindern.

Bild: Ulrike Huber

Sichtbarer Genickschlag

Dieser Führungstreffer war ein sichtbarer Genickschlag für die Widnauer. Die Spielweise wurde zaghafter, das Passpiel anfälliger. So war es vier Minuten später wieder Daniel Liechti, der im Mittelfeld den Ball verlor. Die Rossoblu spielten einen schnellen Konter über vier Stationen, an dessen Ende wieder Souza Espana stand, der diesmal aber freistehend vor dem blau-weissen Tor den Ball in den wolkenlosen Himmel schaufelte.

Noah Thönig bereitete den Tessinern mit seiner Schnelligkeit Probleme Bild: Ulrike Huber

Die Widnauer Angriffsbemühungen scheiterten. Entweder kamen die Steilpässe auf Lamorte oder Noah Thönig schlicht zu steil. Oder die Angriffe stoppten, weil der jeweils ballführende Widnauer etwa zehn bis zwanzig Meter vor dem Tessiner Strafraum Tempo herausnahm, stoppte und unverständlicherweise quer oder zurück spielte. So gab es in der ersten Spielhälfte keinen einzigen Widnauer Torschuss.

Schiedsrichter Wolfensberger hatte die Partie stets im Griff Bild: Ulrike Huber

Meist in Überzahl

Demgegenüber war der Challenge-League-Teilnehmer stets gefährlich. Es wurden von Bellinzona nicht viele Angriffe gefahren, aber wenn, dann waren sie meist in der Überzahl. Und die Widnauer Dreierkette klar überfordert. So auch beim 0:2 nach einer guten halben Stunde durch Samba Tresor.

Timo Falschini bot die gewohnt stabile Leistung Bild: Ulrike Huber

Oder in der vierzigsten Minute, als Lamorte links hinten schlecht und zu wenig konsequent verteidigte. Die Folge war ein Querpass vors Tor von Kovacic, wo gleich zwei Gäste-Spieler einschussbereit und frei von Bewachung lauerten. Das Tor zum 0:3 machte Mittelstürmer Matteo Tosetti.

Wohl etwa hundert Schlachtenbummler waren aus Bellinzons gekommen und unterstützten mit schaurigen Gesängen ihr Team Bild: Ulrike Huber

FCW konnte Paroli bieten

Nach der Pause spielte Widnau etwas defensiver und hatte auf Viererkette umgestellt. Und konnte den Tessinern wieder Paroli bieten. Was nach einer Stunde Spielzeit auch belohnt wurde, als sich der wieselflinke Noah Thönig rechts vom gegnerischen Strafraum durchsetzte und einen Querpass zurück auf Cousin Samuel Thönig spielte. Der dann schnörkellos und direkt den Ball übernahm und zum 1:3 Ehrentreffer einnetzte.

Diskussionen mit dem Schiedsrichter, wie hier mit Widnaus Ilija Ivic, blieben eine Seltenheit Bild: Ulrike Huber

Ein Dreierwechsel, bei dem in der 62. Minute die Offensivleute Aksic, Egbon und Ivanusa kamen, führte zu einem nochmaligen Aufflackern der Angriffsbemühungen der Blau-Weissen. Im Grossen und Ganzen plätscherte die Partie dann aber ohne Höhepunkte vor sich hin. Bis Samba Tresor wieder aus einem unwiderstehlichen Konter heraus den Schlussstand von 1:4 für die Tessiner Gäste erzielte.

Alles in allem haben sich die Blau-Weissen gut verkauft, mussten aber dem nicht zu leugnenden Qualitätsunterschied zu den Challenge-League-Profis Tribut zollen.

  • Trainer Andreas Lüchinger Bild: Ulrike Huber
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  • Sportchef Markus «Mäck» Hutter, der an diesem Sonntag seinen 65. Geburtstag feierte (li.) mit Sonnenbau-Immobilien-Verkaufs-Chef Christian Häle Bild: Ulrike Huber
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  • Markus Hutter mit seiner Gattin Angelika Bild: Ulrike Huber
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  • Yannick Siegrist (li.) und Markus Heule Bild: Ulrike Huber
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  • Viele der 1´500 Matchbesucher blieben noch lange im Festzelt auf der Aegeten sitzen Bild: Ulrike Huber
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  • FCW-Präsident Kuno Jocham freute sich über den Spielbesuch Bild: Ulrike Huber
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Matchtelegramm 21.08.2022

Schweizer Cup, 1/32 Final

FC Widnau – AC Bellinzona 4:1 (0:3)

Aegeten – 1´500 Zuschauer – SR Sven Wolfensberger (sehr gut)

Tore: 19. Souza Espana 0:1, 36. Tresor 0:2, 40. Tosetti 0:3, 60. Samuel Thönig 1:3, 85. Tresor 1.4.

FC Widnau: Kovacic; De Almeida, Ivic, Prado, Faleschini (62. Ivanusa); Andrade (64. Aksic), Samuel Thönig, Liechti, Noah Thönig (81. Cabezas); D`Amico (81. Rieser), Lamorte (64. Égbon).

AC Bellinzona: Kiassumbua (88. Muci); Manis (46. Chacon Yona), Izrmirlioglu (46. Padula Lenna), Monti, Miranda; Romero, Tia, Souza; Lopez (77. Oliveira), Tresor, Tosetti (69. Centinaro).

Gelbe Karten: 46. Izmirlioglu (Unsportlichkeit), 52. Faleschini (Foul), 90.+1. Miranda (Unsportlichkeit).

rheintal24/gmh/uh