«Zu einem Tauffest will man Angehörige und Familie und alle anderen, die man einfach gerne da hat, begrüssen können», sagte Roman Federer als Einleitung zu seiner kurzen Begrüssungsansprache, «und genau das ist heute der Fall.»
Volksmusik als Geschenk - CD-Taufe der «Kapelle Pfauen:halde»
Ein Jahr voller tragischer Momente
2001 sei ein Jahr voller tragischer Momente gewesen. «Der Anschlag auf das World Trade Center, das Grounding der Swissair. Und Beate Uhse ist gestorben», blödelte Roman Federer, «Aber es hat nicht nur tragische Momente in diesem Jahr gegeben, denn damals haben sich auch Philipp Färber und René Ley zusammengetan, um als «Kapelle Pfauen:halde» gemeinsam zu musizieren.
Weshalb es jetzt auch an der Zeit ist, mit einer coronabedingten Verspätung von einem Jahr das Jubiläum zu begehen. Dazu haben die Pfauenhäldler eine tolle Konzertreihe zusammengestellt und vor dem Torkel in Berneck ein wunderbares Festgelände geschaffen.
Seit zehn Jahren in selber Formation
In den ersten zehn Jahren des Bestehens der Kapelle wechselte noch häufig die Formation. Doch seither besteht die Band aus Philipp Färber mit seiner Klarinette, René Ley, der die Quetschkommode zieht und drückt, Laurant Girard mit flinken Fingern am E-Piano und André Ott, der seidenweich mit seinem Bogen über die Saiten des Kontrabass streicht.
Die vier Musiker spielen Volksmusik im besten Sinne. Also kein Scha-la-la oder dum-didel-dum, sondern einfache, aber urchige und einfühlsame Stücke. Hausmusik ohne elektrische Verstärker. Hausmusik im besten Sinn, denn so muss es sich angehört haben, wenn vor der Erfindung des Fernsehers sich am Abend begabte Familien zuhause oder im Dorfgasthaus trafen und musizierten.
Video: Ulrike Huber
Wohltat für Herz und Seele
Diese Musik kommt leicht wie ein Schmetterling über der Blumenwiese daher. Eine Wohltat für Herz und Seele. Musik, die man ganz einfach still geniessen kann. So wie die etwa 110 Besucher es am Freitagabend im lauschig geschmückten Torkel in Berneck getan haben. Was sie aber nicht vor tosendem Applaus nach jedem Stück, welches die vier Pfauenhäldler zum Besten gaben, abhielt.
Gespielt wurde die Musik der CD. Fremd- und Eigenkompositionen. Alle der reinen Volksmusik verpflichtet. Wobei manche Stücke als Geschenk für jemanden Besonderen komponiert worden sind. So etwa «La-la-Ley», das dem Vater von René Ley zu dessen siebzigsten Geburtstag gewidmet worden war.
Es war immer extrem lustig
Klavierspieler Laurent Girard erzählte, dass er stolz darauf sei, immer wieder mit den Kollegen derart geniale Musik spielen zu dürfen. «Das war immer extrem lustig. Und immer, wenn es ganz extrem lustig wurde, war einer dabei. Eine der vielen Legenden von Berneck, nämlich der Maienhalde-Chef Peter Indermaur!» Als Dank für diese langjährige Freundschaft erhielt Peter Indermaur ein neukomponiertes Musikstück gespielt: «Maiehäldler Patron».
Nach der Vorstellung aller Stücke der CD, die den wenig originellen Namen «20 Jahre Kapelle Pfauen:halde» trägt, erfolgte dann die eigentliche Taufe. Das Publikum war begeistert und blieb bei gutem Bernecker Wein und dem von der Festwirtschaft gebotenen Speisen noch lange sitzen.
Auch das Hackbrett war dabei
Was einem aber auch leicht gemacht wurde. Denn ab zehn Uhr abends spielte die Appenzeller «Kapelle Quöllfrisch». Wie es sich für die bereits 1997 gegründete Appenzeller Formation gehört, war natürlich auch das Hackbrett bei den Instrumenten dabei. Auch die quöllfrischen Mannen haben sich der echten Volksmusik verschrieben.
Für alle Freunde der Volksmusik, vor allem aber für alle Freunde der «Pfauen:halde» war es ein wunderbarer, ein grossartiger Abend, der Lust macht auf die restlichen Konzerte des Zyklus Pfauenklangzauber. Die nmächste Veranstaltung ist bereits morgen, Sonntag. Um 10 Uhr gibt es den Frühschoppen mit der «Wüdaramusi».
Wer die frisch getaufte CD «20 Jahre Kapelle Pfauenhalde» käuflich erwerben und sein eigen nennen will, kann dies auf der Homepage der Band tun.