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Auto/Mobilität
15.08.2022
16.08.2022 09:26 Uhr

John Travolta auf Tamilisch

Das Team der «Rheintalgarage A.Borrelli». stehend von links Puvithasan Selliah, Mario Borrelli, Darko Cekovic, Davide Köppel, sitzend Senior-Chefin Gertrud Borrelli und Chief Security Officer Amos
Das Team der «Rheintalgarage A.Borrelli». stehend von links Puvithasan Selliah, Mario Borrelli, Darko Cekovic, Davide Köppel, sitzend Senior-Chefin Gertrud Borrelli und Chief Security Officer Amos Bild: zVg
Die «Rheintalgarage A. Borrelli» in Lüchingen feiert ein originelles Jubiläum. Der Betrieb besteht seit 46 Jahren. Ein Grund zum Feiern? Ja, denn jeden Tag beschert die italo-tamilische Freundschaft der Besitzer einen Grund, sich zu freuen.

«Wir feiern Jubiläum, seit wir uns kennen», erzählt Mario Borrelli, besser bekannt als Rheintaler Italo-Rock-Barde, im «normalen Leben» aber schlicht und einfach einer der beiden Chefs der «Rheintalgarage A. Borrelli». Denn er ist beruflich ein Herz und eine Seele mit dem Co-Chef des Betriebs Puvithasan Selliah, der 2014 zu «FIAT Borrelli» gestossen ist.

Positive Energie

Während sich Mario Borrelli um Verkauf, Buchhaltung und Marketing kümmert, hat «Puvi» als ausgebildeter Mechatroniker den Kundendienst und die Werkstatt unter sich. Was prächtig funktioniert. Was wieder für jeden Kunden spürbar ist. Die positive Energie nämlich, die in der vor wenigen Jahren totalerneuerten Garage Borrelli herrscht.

Die «Rheintalgarage A. Borrelli» in Lüchingen an der Rorschacherstrasse Bild: Ulrike Huber

Stellt sich die Frage, wie ein Tamile mit beinahe unaussprechbarem Namen nach Lüchingen ins Rheintal kommt und dort nicht nur bei den Geschäftskunden, sondern auch in der Bevölkerung beliebt ist? Mario Borrelli klärt auf: «Vor acht Jahren hatte ich keinen Mechaniker mehr. Da habe ich einen gesucht, der nach den Vorschriften von FIAT ausgebildet war, also eine Top-Ausbildung hatte.»

Sofort gut verstanden

Der gelernte Autospengler, bekam einen Anruf der Personalvermittler von Workshop: «Du, ich habe einen Topmann für Dich. Es gibt nur ein Problem: er ist schwarz.» Was aber natürlich kein Problem war. Mario Borrelli lacht: «Und dann kam sich dieser Mann vorstellen. Mit rot-braun-goldender Riesenmähne. So eine Art John Travolta auf Tamilisch. Wir haben uns aber sofort gut verstanden. Und nach kurzer Zeit stand für mich fest. Wir machen weiter, die Zukunft der Garage ist mit Puvi gesichert.»

Die beiden Chefs Puvithasan Selliah und Mario Borrelli Bild: Ulrike Huber

«Ja, damals war mit meinen Haaren noch alles in Ordnung», schmunzelt Puvi Selliah, den inzwischen nur noch etwas spärlicheres Haupthaar schmückt, «ich darf mir halt nicht mehr zu oft die Haare raufen.» Man merkt gleich, der «Schmäh» rennt zwischen den beiden Chefs der «Rheintalgarage A.Borrelli». Da sind zwei, die sich wirklich gut verstehen.

  • Puvi war und ist begeisterter Mechatroniker Bild: Ulrike Huber
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Unwahrscheinliches geschafft

Puvi selbst erzählt, wie er als Elfjähriger mit seinen Eltern und Geschwistern als Flüchtling vor dem damals auf Sri Lanka tobenden Bürgerkrieg als Mitglied der tamilischen Minderheit nach Lindau gekommen ist. Und das Unwahrscheinliche geschafft hat. Nämlich den Schulabschluss zu erreichen und seinen Traumberuf als Automechaniker zu erlernen.

Alles Wichtige wird gemeinsam diskutiert Bild: Ulrike Huber

Einer ersten Stelle bei Opel Dreher in Lindau folgten mehrere weitere Stationen mit vielen Marken. Erstaunlich, wenn er erzählt, wie er zu seiner ersten Lehrstelle gekommen ist. «Da waren wir vier Bewerber und die anderen drei hatten alle bessere Schulabschlüsse, einer sogar das Abitur. Da habe ich meinem späteren Lehrmeister lästig getan und bin dort täglich aufmarschiert. Bis mich der Chef ins Büro nahm, mir alle vier Bewerbungen vorlegte und mir sagte, beurteile die Unterlagen selbst.»

  • Puvithasan «Puvi» Selliah in den Räumlichkeiten seiner Werkstatt Bild: Ulrike Huber
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Wirklich niemals bereut

«Wen würdest Du als Besten nehmen? Da habe ich ihm gesagt, ich würde trotzdem mich selbst nehmen, denn das würde er niemals bereuen. Und er hat mich genommen. Unter der Bedingung, dass ich in der Schule noch mehr Gas gebe. Ich war dann vier Jahre bei Opel Dreher und mein Chef hat diesen Schritt wirklich nie bereut.»

Bild: Ulrike Huber

Nach mehreren längeren Stationen in verschiedenen Werkstätten war für Puvi klar, «Ich will selbstständig werden. Und die damalige Stellenbeschreibung auf ostjob.ch von workshop hat für mich gepasst. Gesucht wurde ein Mechaniker mit Erfahrung für ein kleines Familienunternehmen. So bin ich hierher nach Lüchingen gekommen. Und es hat nach einem langen Gespräch mit Mario und der Vorstellung bei seinen Eltern auch für mich sofort perfekt gepasst.»

Italienische Lieblinge

Ja, es läuft in der Borrelli-Garage. Nach wie vor verkauft Mario Borrelli seine italienischen Lieblinge Fiat, Alfa Romeo und Lancia. Denn man ist nach wie vor FIAT-Vertragswerkstatt. Und als solche eine von nur noch vier FIAT-Bastionen zwischen Chur und St.Gallen. Dazu kommt die Zugehörigkeit zu «Garage Plus». In diesem überregionalen Verbund können Puvi und seine Leute in der Werkstatt die Autos aller Marken warten und reparieren. Mit positiver Energie und bester Laune.

 

FACT-BOX

Die Rheintalgarage A.Borrelli bietet folgende Dienstleistungen an:

-       Service- und Reparaturarbeiten aller Marken

-       Verkauf Neuwagen und Occasionen

-       Bereitstellen für MFK und Vorführen

-       Klimaservice

-       Fahrzeugdiagnose

-       Pneuservice

-       Unfallreparaturen und Schadensabwicklungen

https://www.garage-borrelli.ch/page/

 

rheintal24/gmh/uh