Erster August in Rheineck. Das heisst Bundesfeier in Form eines locker fröhlichen und familiären Brunches auf dem Schulplatz Neumüli. Perfekt organisiert vom Verkehrsverein unter der Leitung von Präsidentin Katharina Linsi.
Ein Land in Frieden und Freiheit
Ja, so lässt es sich gut leben am Geburtstag der Eidgenossenschaft. Mit Rühreier, Speck, Rösti und einem herrlichen Frühstücksbuffet von Molki Caviezel.
Beitrag zur guten Laune
Ein wesentlicher Beitrag zur guten Laune war natürlich die musikalische Untermalung durch die Band «Handmade». Mit fröhlich-flockigen Songs im Country&Western-Stil wie etwa «Ring of fire» oder «Going to Jackson» gelang ihnen der perfekte Hintergrundsound.
Hintergrund zu den vielen angeregten Gesprächen und Plaudereien, die es zwischen den rund achtzig Rheineckerinnen und Rheineckern gab, die diese Bundesfeier besuchten.
Dem Verkehrsverein war es gelungen, die Vizepräsidentin des Kantonsrates Andrea Schöb als Festrednerin zu gewinnen. «Wir haben heuer zugeschlagen, denn wenn Andrea Schöb kommendes Jahr womöglich Präsidentin des Kantonsrates wird, würden wir wohl leer ausgehen», so Katharina Linsi mit einem Augenzwinkern.
Eine sehr politische Rede
Andrea Schöb hielt eine sehr politische Rede. Nach einer Rückschau auf den nunmehr bereits 731 Jahre zurückliegenden Rütli-Schwur analysierte sie die damaligen Situation im Vergleich zu heute. «Damals haben drei Menschen, die sich gegenseitig vertraut haben und die gleichen Wertvorstellungen und Ziele hatten, das Unmögliche geschafft und die Freiheit erobert. Das wäre heute so wohl nicht mehr möglich.»
Die Geschichte und insbesondere der seit sechs Monaten in Europa tobende Ukrainekrieg, der Flüchtlinge und hohe Teuerungsraten in die Schweiz bringe, zeige, dass der Mensch nichts dazu gelernt hat. Immer noch gibt es mittelalterlich denkende Potentaten, die fremde Gebiete erobern, Fake News verbreiten und Skeptiker und Andersdenkende verschwinden lassen wollen.
Gessler und die Habsburger noch heute am Werk
Warum sie dies tun? Darüber könne man nur spekulieren. Es schiene, als ob Gessler und die Habsburger, als ob die Freiheitskämpfer um Wilhelm Tell noch 2022 vorhanden seien. Auf der einen Seite die russischen Kriegstreiber und Machtmenschen auf der anderen Seite Selenskij und seine Mitstreiter. «Zwei Weltkriege, und der Mensch hat nicht dazugelernt. Aber die Ukrainekrise hat uns in der Schweiz näher zusammenrücken lassen.»
Und dann referierte die Thaler Kantonsvizepräsidentin in einer für eine SP-Politikerin verblüffenden Art und Weise darüber, dass gerade ein Land in Frieden, Freiheit und Reichtum alles tun müsse, um im Ernstfall auch verteidigungsbereit zu sein.
«Happy Hour» für machthungrige Despoten
«Der Frieden muss gesichert werden. Denn ein Land ohne Verteidigung ist wie eine Einladung zur «Happy Hour» für machthungrige Despoten vom Schlage eines Putin.» Was sie der Schweiz und den Schweizern zum Geburtstag der Eidgenossenschaft wünsche, sei jedenfalls Respekt und Mut.
Respekt vor dem Nächsten, seinen Wünschen und Vorstellungen. Und den Mut, Kompromisse zu schliessen und solidarisch zu sein. Sowie den Mut, sich für die Bevölkerung zu exponieren, um notwendige Dinge im Sinne aller zu erreichen.
Wissen über das Städtli zeigen
Amüsant war wie jedes Jahr der kleine Wettbewerb, bei dem Rheineckerinnen und Rheinecker ihr Wissen über ihr Städtli zeigen konnten. Mit der Beantwortung von Fragen auf einem Zettel, den Ortsgemeindepräsident Bernhard Lapp verteilen liess.
So sollten die Festgäste etwa wissen, an welchen Orten in Rheineck die Rhynegger Kulturtage aufgeführt wurden. Richtig wäre gewesen Löwenhof, RLC-Dome und Alte Feuerwehr. Oder in welcher Ortschaft der Rheinecker Maler und Künstler Heinrich Herzig geboren ist. Natürlich in Rheineck, wo denn sonst? In Rheineck, wo es jedes Jahr eine amüsante und besuchenswerte Feier zum ersten August gibt.