Nach 14 Jahren gewinnt die Nationalmannschaft an der WM in Strakonice (Tschechien) wieder eine Teammedaille. Wie vor 14 Jahren an der WM in Lucenec (Slowakei) mit dem 3. Platz ist der Rheintaler Marcel Schuster aus Au im Schweizer Team wieder mit dabei.
Fallschirmspringen: Auer holt WM-Silbermedaille
Das Team mit Marcel Schuster, Fabio Fornallaz, Nico Baumann, Till Vogt und Georges Toth hatte einen ausgezeichneten Start hingelegt. Mit einer guten Ausgangslage und soliden Sprüngen bei schwierigen thermischen Windverhältnissen wurde es am Ende des Wettkampfs nochmals knapp.
Nur 1 cm hinter dem Weltmeister
Mit drei Teams gleichauf auf dem 2. Platz ging es in die letzte, spannende und entscheidende Runde. welche die Schweizer bravourös meisterten und mehrere Profiteams hinter uns lassen konnten. Nach acht Durchgängen und nur 1 cm Rückstand auf Weltmeister Tschechien war der verdiente Vize-Weltmeistertitel Tatsache.
Auch im Einzelwettkampf eine Medaille
Im Einzelwettkampf erreichten mit Georges Toth, Nico Baumann, Fabio Foranalaz und Till Vorgt gleich vier Springer die Finalrunde. Mit einer grandiosen Leistung und viel Nervenstärke holte sich Georges Toth die Bronzemedaille im Ziel-Einzelwettkampf. «Ein herzlicher Dank geht an unseren ungarischen Coach, der uns mit seiner Gelassenheit an die Spitze geführt hat», so Marcel Schuster gegenüber rheintal24.
Auch bei den Damen mit Christina Franz, Erica Franz, Mirjam Lutz, Claudia Grätzer und Barbara Bloch gab es in der Mannschaftswertung eine Bronzemedaillie zu verbuchen, was die erfolgreiche WM für die Schweizer Delegation noch zusätzlich unterstrich.
Eckdaten zu Marcel Schuster
- Geb. Datum 02.09.78
- Wohnhaft in 9434 Au SG
- im Fallschirmsport seit 1997
- im Militärischen CISM Team seit 2003
- Trainingsaufwand pro Jahr ca. 300 Sprünge/ ca. 25 Tage
- Total Fallschirmabsprünge ca. 7000
Das Zielspringen
Das Zielspringen ist die älteste Disziplin des Fallschirmspringens. Gesprungen wird aus Höhen zwischen 800 und 1000 Metern über Grund. Der Springer oder die Springerin befindet sich zwischen drei und acht Sekunden im freien Fall und erreicht dabei eine Freifallgeschwindigkeit von bis zu 150 km/h. Nach der Schirmöffnung steuert er seinen Fallschirm in einen Zielkreis, in dem sich eine Matte mit einer elektronischer Scheibe befindet.
Das Ziel selbst ist ein zwei Zentimeter grosser gelber Punkt auf einer schwarzen Scheibe. Der Springer versucht möglichst genau mit dem Fallschirm zur schwarzen Scheibe hinzufliegen, um dann, mit dem zugespitzten Absatz seines Schuhs, diesen kleinen gelben Punkt zu treffen. Wird der gelbe Punkt nicht getroffen (erste Bodenkontakt zählt), so wird die Distanz zwischen Auftreffpunkt und gelbem Punkt elektronisch gemessen. An einem Wettkampf werden acht bis zehn Sprünge durchgeführt. Der Sieger ist derjenige, welcher am Schluss, zusammengezählt, am wenigsten Abweichung zum Nullpunkt hat.
Bei hochklassigen Zielbewerben bleiben Spitzenspringer in zehn Durchgängen unter einer Gesamtentfernung von 5 Zentimetern. Eine Zielmannschaft besteht aus 5 Springern und für die Mannschaftswertung zählen je nach Wettkampf alle fünf Einzelresultate oder die vier besten Resultate.Wird bei der Schweizermeisterschaft die elektronische Scheibe nicht getroffen, misst der Schiedsrichter mit dem Messband die Abweichung zum Nullpunkt bis zu einem Meter (1 Meter = maximale Abweichung).