Die Solargenossenschaft Rheintal produzierte im letzten Jahr 200'000 kWh Strom. Das entspricht dem Bedarf von mehr als 40 Vierpersonen-Haushalten. Damit lag die Produktion 2021 rund sieben Prozent unter jener des Vorjahres. Der relativ schlechte Sommer 2021 hat sich damit deutlich auf die Menge an gewonnener Energie niedergeschlagen. Für das kommende Jahr ist man optimistisch. «Das gute Wetter hat zur Folge, dass wir dieses Jahr wieder deutlich mehr Strom produzieren können», betonte Präsident Tobias Schmid anlässlich der Genossenschaftsversammlung.
Die Anlage - auf dem Dach der Köppel AG in Berneck - funktioniert reibungslos. Mit verschiedenen Liegenschaftseigentümer sei man im Gespräch, um eine weitere Anlage zu realisieren. «Wir gehen davon aus, dass wir an der nächsten Genossenschaftsversammlung ein entsprechendes Projekt vorstellen können», führte Schmid aus. Die Entschädigungen für den Solarstrom, die im Rheintal im Vergleich zu anderen Regionen tief sind, stellen für die Genossenschaft eine Herausforderung dar.
Trotzdem ist der Rechnungsabschluss positiv und das Genossenschafts-Kapital kann mit 1.5 Prozent verzinst werden. Somit erweisen sich die Genossenschaftsanteile als gute Kapitalanlage. «Die aktuellen Entwicklungen auf dem Strommarkt kommen uns entgegen und wir blicken mit grossem Optimismus in die Zukunft.» Rechnung, Budget und Jahresbericht war rasch erledigt. Ebenso die Wahlen. Mit Applaus wurde der Vorstand - bestehend aus Meinrad Gschwend (Altstätten), Stefan Hasler (Altstätten), Otto Mattle (Rebstein), Tobias Schmid (Oberriet) und Urs Sutter (Marbach) - bestätigt.
Solarstrom spielt wichtige Rolle
Im 2. Teil der Versammlung blickte Christian Eisenhut von der Energieagentur St.Gallen in die Zukunft. Mit Sicherheit werde der Stromverbrauch ansteigen. Die Energieperspektiven 2050 würden vorsehen, dass die Stromproduktion vor allem auf zwei Säulen beruhe: Wasserkraft (53%) und Photovoltaik (43 %). Die Elektrifizierung sei der Schlüssel für die künftige Wärmeerzeugung und für die Mobilität. Zentral ist dabei die Frage: woher der Strom kommt. Und da spiele die Photovoltaik eine zentrale Rolle.
Für Christian Eisenhut ist klar: Je diverser die Stromproduktion ist, umso mehr kann die Versorgungssicherheit gesteigert werden. Jede Technologie habe Vor- und Nachteile. Wichtig sei immer auch, auf einfache und naheliegende Formen zu setzen. In diesem Zusammenhang erwähnte das Energiesparen und das Velofahren im Nahbereich.
Als Beispiel nannte der die Radverkehrsstrategie in Vorarlberg, die eine eigentliche (positive) Kettenreaktion ausgelöst hat. «Die Umwelt von morgen gestalten wir heute, rief er den Genossenschaftern und Genossenschafterinnen in Erinnerung und ermunterte sie, in möglichst vielen Bereichen sorgsam mit Energie umzugehen und auf saubere, nachhaltige Energieformen zu setzen.