Den Artikel zur Neuausrichtung der 1.-August-Feier in St.Margrethen finden Sie hier.
Leserbrief
Ich frage mich, wo nun das vom Gemeinderat hervorgehobene Sparpotenzial liegt, wenn die Gemeinde das Essen und die alkoholfreien Getränke sponsert? Bei den früheren 1.-August-Feiern musste man das Essen und alle Getränke selber bezahlen. Aber vielleicht liegt ein grosses Sparpotenzial darin, dass man nun auch bei der Beflaggung sparen kann, da im Bruggerhorn kein Durchgangsverkehr herrscht.
Oder hat der Gemeinderat mit dem Sponsoring der Verpflegung reagiert, weil er befürchtet, dass sehr wenige Festbesucher den Weg ins Bruggerhorn auf sich nehmen? Die Festrednerin ist ja nicht gerade eine weitherum bekannte Persönlichkeit. Rüthi hat einen Ständerat als Festredner, wir eine SP-Gemeinderätin. Das ist nicht gerade ein Garant für viele zu erwartende Besuche. Und ja, es ist auch nicht wirklich tragisch in dieser Hinsicht, sind doch die Anzahl Besucher auf 300 limitiert. Somit wird es vielleicht eine gut besuchte Insider-Veranstaltung.
Es ist schade, dass man in St. Margrethen nicht wirklich gewillt ist, mehr Patriotismus und Heimatzugehörigkeit zu zeigen. Da setzt man doch lieber auf die persönliche Agenda und ruft schnell mal eine bürgerrechtseinschränkende Planungszone aus, um wieder eine der allerletzten Grünflächen nach eigener Vorstellung bebauen zu können. Dabei bezweifle ich ziemlich, dass dies im Interesse der Öffentlichkeit geschehen ist.
St. Margrethen, ein Dorf, das in den Visionen des Gemeinderates zur Stadt werden soll, verwandelt sich immer mehr in ein Gewerbe- und Industriegebiet, mit kaum noch Grünflächen innerhalb der bebauten Zonen. Einen gut zu Fuss erreichbaren Ort für das Abhalten der 1. August-Feier gibt es auch nicht mehr. Ich denke da insbesondere an ältere Leute, welche nicht mehr Autofahren und deshalb faktisch von der Feier ausgeschlossen werden, diese aber vielleicht gerne besuchen wollen.
Marcel Toeltl, 9430 St.Margrethen