Viele der muslimischen Frauen trugen im Schwimmbad einen Ganzkörper-Badeanzug (Burkini), was bei den Schweizer Schwimmbadbesuchern anfangs für etwas Neugier sorgte, aber schon bald gehörte die grosse bunte Nichtschwimmerinnengruppe zum gewohnten abendlichen Bild im Aegeten-Freibad.
Die Frauen, die z.B. aus Afghanistan, dem Iran, Irak, Syrien, Eritrea, Nigeria und einigen anderen Ländern stammten, kommen z.T. aus Ländern, in denen das Schwimmen für Frauen entweder nicht möglich war, oder sogar unter Todesstrafe stand.
In einer Woche schwimmen gelernt
Einige der Frauen hatten vor dem Schwimmkurs noch nie ein Schwimmbecken gesehen, geschweige denn betreten. Zu Beginn des Kurses ging es also zunächst darum, die Angst vor der weiten Wasserfläche zu nehmen und den Umgang mit Schwimmhilfen zu üben. Danach wurden verschiedene Schwimmtechniken kennengelernt, um schliesslich das freie, selbständige Schwimmen zu üben.
Von den 33 Frauen hatten am Ende der Woche 30 Frauen tatsächlich so gut schwimmen gelernt, dass sie nun alleine und ohne Schwimmhilfe ins Wasser können oder nur noch etwas Ausdauer trainieren müssen.
Alle Frauen erhielten am Ende des Kurses eine Teilnahmebestätigung, welche sie froh entgegennahmen. Auch die Kinder waren sehr stolz auf ihre schwimmenden Mütter, und freuten sich, dass diese sie nun zum Schwimmen ins Wasser begleiten können.
Ehrenamtliche Arbeit machte Projekt möglich
Die grösste Dankbarkeit galt aber den Schwimmlehrerinnen des Schwimmclubs Rhy Swimming, die den Flüchtlings-Schwimmkurs allesamt als Ehrenamtliche in ihrer Freizeit durchführten, was ein riesiges Engagement im Integrationsbereich darstellt.
Organisiert wurde der Schwimmkurs vom Solidaritätsnetz Rheintal/Integra-Flüchtlingsschule-Rheintal. Die Eintritte und Unkosten wurden durch Spenden an das Solidaritätsnetz Rheintal ermöglicht.