Tolle Stimmung im gut besetzten Kinotheater Madlen. Die Kinositze waren wie immer beim «Blues im Madlen» Festival im vorderen Saalteil entfernt worden. Um Platz zu schaffen für die Energie und Tanzfreude der Konzertbesucher. Und Energie strömte an diesem Abend im Übermass durch den Saal.
Gebündelte Energie und lässiger Groove
Tina Turner auf Starkstrom
Zunächst war Justina Lee Brown an der Reihe. Sie bezeichnet ihre Musik selbst treffend als «Afro-Fusion with a touch of Blues, Soul and Funk». Einfacher ausgedrückt: Ihre Musik klingt und sie selbst singt und tanzt wie eine junge Tina Turner auf Starkstrom. Einfach genial. Sie brüllte, sie schmeichelt, sie lockt und gibt immer wieder mit ihrem gewaltigen Stimmvolumen Vollgas.
Keine normale Sängerin, sondern ein Naturereignis. Ein einziges Energiebündel, das sich da auf der Bühne verausgabte. Und diese Energie sprang auf das Publikum über, das mitging und mit Justina Lee Brown diesen Konzertabend mitfeierte.
Auf Nadeln gesessen
Veranstalter Pascal Zäch sass bis beinahe halb zehn auf Nadeln. Denn der zweite Act des Abends, Thorbjörn Risager & The Black Tornado hatte wohl die lange Anreise aus Hamburg nach Heerbrugg unterschätzt. Doch gerade noch pünktlich trafen die sieben genialen Musiker samt Instrumenten in ihrem kleinen, bunten Tourbus ein. Und hatten eine beinahe zehnstündige Autofahrt hinter sich.
Video: Ulrike Huber
Was aber ihrer Lust an der Musik, ihrer Freude am Blues keinen Abbruch tat. Denn in rekordverdächtiger Zeit hatten diese dänischen Bluesbrothers ihr Equipment auf der Madlenbühne, die für diese Band beinahe zu klein war, aufgebaut, machten ihre Soundprobe eben bereits mit Publikum. Und legten los. Und wie!
Mega cooler Blues
Risager und Band spielten ganz einfach mega coolen Blues, manchmal in ihrem Groove sogar an ZZ Top erinnernd. Aber ohne schwingende Bärte. Da gab es den vollen Sound auf die bluesverwöhnten Ohrwaschel - inklusive Bläser-Register. Ruhig, gemütlich, rhythmisch, bluesig. Dann wieder eine Rock`n`Roll Nummer eingestreut. Hey, Jungs, was macht ihr nur mit uns. In einem smoothen, eingängigen Song wurde sogar mit einem Bogen auf der Rhythmusgitarre wie auf einer Geige gespielt.
Video: Ulrike Huber
Der erste Abend beim «Blues im Madlen» war also mehr als grossartig. Und so wird es heute Abend auch weitergehen. Um halb acht mit der John Lyans Band, die Texas-Shuffle, Chicago-Blues-Rock und New Orleans Groove zu einem brillanten Ganzen vermischt. Um halb zehn mit der Elis Mano Band, die Blues-Rock und Soul spielen wird.