Wie älter man wird, umso mehr zwickt es in den Gliedern und Gelenken, umso mehr tut man sich bei alltäglichen Handlungen schwer. Mangelernährung oder falsche Ernährungsgewohnheiten können einem zu schaffen machen. Und Schwierigkeiten mit dem Sprechen, Verstehen sowie beim Schlucken treten auf.
«Alt werden ist nichts für Feiglinge»
Ältere und hochbetagte Menschen
Diese «Kleinigkeiten» können ältere und hochbetagte Menschen völlig aus dem Gleichgewicht bringen. Ein simpler Stolpersturz – und die Welt ist für den Betroffenen vielleicht nicht mehr die gleiche wie zuvor. Ein neues Medikament oder eine Blasenentzündung – und schon hat man vielleicht mit Folgebeschwerden zu kämpfen.
Der erste Weg führt dann zum Hausarzt, der dann vielleicht an die Spezialisten im ambulanten Geriatriezentrum in Heerbrugg, das schon seit Juni 2021 Patienten empfängt. «Aber erst jetzt können wir unsere Öffnung feiern», freut sich Dr. Birgit Schwenk als ärztliche Leiterin des Zentrums. Wobei der Eröffnungsevent ohne grosse Feierlichkeit und ohne Reden vonstattenging. Sondern ganz einfach mit einem gemütlichen Zusammensein der Besucher mit einem guten Schluck Wein oder Orangensaft und belegten Brötchen.
Auskunft über die Fachgebiete
Es kamen viele Gäste. Ärzte, Bekannte und Freunde des Personals, Patienten. Ihnen allen gaben die anwesenden Therapeuten gerne Auskunft über ihre Fachgebiete. So etwa Nikolaus Betzler, der die Physiotherapie leitet. Oder Ernährungsberaterin Sandra Zeugin, die beispielsweise erklärte, welche speziellen Nahrungsmittel bei Eiweissmangel helfen oder überhaupt in einer ausgewogenen Ernährung zu sich genommen werden sollten.
Denn mit zunehmendem Alter wir die richtige Ernährung immer wichtiger. Daher wird von den Patienten eine genaue Anamnese erstellt und mittels BIA-Analyse und Malnutritionscreening der individuelle Bedarf ermittelt.
Konkrete Handlungsabläufe trainiert
Ziel der Ergotherapie wiederum ist es, möglichst lange die Selbständigkeit bei alltäglichen Handlungen, wie Waschen und Ankleiden, Essen und Kochen zu erhalten, wie Ergotherapeutin Sonja Rocker erläuterte. Hierfür werden konkrete Handlungsabläufe trainiert. Im Geriatriezentrum oder zuhause.
Schliesslich steht Logopädin Doris Zeller all jenen zur Verfügung, die altersbedingt Probleme mit der Sprache bekommen, mit dem Verstehen oder mit der Kommunikation überhaupt. Oder die aufgrund von Schluckbeschwerden Probleme beim Essen und Trinken bekommen.
Relativ beschwerdefrei
Man sieht schon: «Altwerden ist nichts für Feiglinge», wie der bekannte Schauspieler und Showmaster Joachim Fuchsberger seine Biographie übertitelte. Aber die Leute vom ambulanten Geriatriezentrum Heerbrugg können dazu beitragen, dass der «dritte Lebensabschnitt» doch relativ beschwerdefrei verlaufen wird.