Im 19. Jahrhundert gehörte der aus Lyon eingewanderte Pierre Antoine Dufour (1799 – 1842) zu den führenden Persönlichkeiten in Thal, hatte er doch den Grundstein zum heutigen Weltunternehmen Sefar AG (früher Schweizerische Seindengaze AG) gelegt. Nach seinem frühen Tod übernahm Witwe Josephine Dufour-Onofrio (1817 – 1901) die Leitung des Unternehmens. Sie engagierte sich nach Kräften für die Besserstellung der Arbeiterschaft, aber auch für die Thaler Bevölkerung. Mit der grosszügigen Spende von 70000 Franken und der Zusicherung einer Langzeit-Defizitgarantie ermöglichte sie in der Kruft den Bau eines Krankenhauses, das am 5. Dezember 1886 feierlich seiner Bestimmung übergeben werden konnte.
Schliessung erfolgte 1977
Lange vor der grossen Diskussion um die Schliessung von Spitälern im Kanton St. Gallen kam für Thal das Aus. Bereits 1977 wurde das familiäre, regelmässig auch Patienten aus dem benachbarten Vorderland betreuende Kleinspital geschlossen. Nach Umbauarbeiten wurde im Gebäude Ende der 1970er Jahre das Pflegewohnheim Thal-Rheineck eingerichtet, das von einem Zweckverband mit Mitgliedern aus beiden Gemeinden getragen wird.
Gefragt sind heute Einerzimmer
Die Unterbringung in Zweierzimmern ist heute überholt, und auch im Pflegewohnheim Thal-Rheineck möchte man dem berechtigten Wunsch nach mehr persönlicher Atmosphäre Rechnung tragen. Vorgesehen ist folglich der Umbau der bisherigen Zweier- in Einerzimmer. Geplant ist eine Heim-Erweiterung auf der Ostseite, um den neuen Bedürfnissen entsprechen zu können. Die interne Baukommission unter der Leitung von Stadtpräsident Urs Müller, Rheineck, definiert derzeit mit dem Architekturbüro von Carlos Martinez, Berneck, den Ablauf des als dringend erachteten Ausbaus. Geleitet wird das gut 40 Bewohnerinnen und Bewohnern Platz bietende Heim von Daniel Tobler.