Vor über tausend Jahren lebte die Heilige Wiborada von St.Gallen neben der Kirche St.Mangen als Eingeschlossene in einer Zelle. Sie (über)lebte ausschliesslich durch Nahrung und Wasser, die durch ein kleines Fenster in die Zelle gereicht wurden.
Freiwillig eingemauert
Wiborada lebte freiwillig eingemauert in dieser Zelle. 1047 wurde sie als erste Frau vom Papst heiliggesprochen. Trotzdem ist Wiborada relativ unbekannt - das hat sich letztes Jahr geändert. Denn schon vor einem Jahr, im Frühjahr 2021, liessen sich zehn Frauen und Männer nacheinander in einer neu errichteten Zelle an der Aussenwand der Kirche St.Mangen für je ein Woche einschliessen, um dem Leben und Wirken der ersten heiliggesprochenen Frau nachzuspüren.
Das Projekt «Wiborada 2021» stiess auf eine grosse Resonanz in der Öffentlichkeit und kann als Erfolg bezeichnet werden. Die Inklusinnen und Inklusen wurden im letzten Jahr 810 Mal besucht, es erschienen über 70 Berichte in verschiedenen Medien zum Projekt und es gingen zahlreiche Spenden dafür ein – auch von Privaten.