Misstrauensantrag eingebracht
Die Oppositionsparteien im Vorarlberger Landtag stellen auch einen Misstrauensantrag gegen Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Es sei keine leichte Entscheidung gewesen, aber Wallner habe «den letzten Rest an Vertrauen verspielt», zeigten sich die Klubobleute von FPÖ, SPÖ und NEOS enttäuscht. Im für Montag einberufenen Sonderlandtag zu den Turbulenzen rund um den ÖVP-Wirtschaftsbund wird der Antrag nicht auf der Tagesordnung stehen. Denn einem solchen Antrag auf Aufnahme dieses Traktandums müssten zwei Drittel der Abgeordneten zustimmen.
Die Klubobleute Christof Bitschi (FPÖ), Manuela Auer (SPÖ) und Sabine Scheffknecht (NEOS) riefen die Grünen als Regierungspartner der ÖVP auf, den Misstrauensantrag mitzutragen. Selbst wenn die Grünen dem nachkämen, könnte es aber knapp werden: Für eine Annahme muss mehr als die Hälfte zustimmen. Der frühere SPÖ-Klubchef und jetzige fraktionslose Abgeordnete Thomas Hopfner kündigte gegenüber dem ORF an, nicht zuzustimmen. Wenn zusätzlich alle ÖVP-Mandatare hinter Wallner stehen, würde der Antrag nicht angenommen.
Rücktritt von Wallner und Tittler gefordert
Anschliessend an den "VN"-Bericht vom Freitag erfolgte die Rücktrittsaufforderung an Wallner aus den Vorarlberger Oppositionsreihen. FPÖ, SPÖ und NEOS verlangten unabhängig voneinander Wallners Abgang als Regierungschef. «Aufgrund der bis jetzt insgesamt bekannt gewordenen Machenschaften ist ein Verbleib von Landeshauptmann Wallner in Wahrheit nicht mehr vorstellbar», sagte Christof Bitschi, Landesobmann der rechtspopulistischen FPÖ, die selbst genug Affären am Hals hat. Die seit Jahrzehnten skandalgeplagte SPÖ sah einen Rücktritt als «unumgänglich» an, NEOS-Parteichefin Sabine Scheffknecht forderte darüber hinaus auch den Rücktritt von Landesrat Tittler.