Für Aussenstehende nur mehr schwer nachvollziehbar ist das, was derzeit in Rebstein passiert. Schwer nachvollziehbar, dass eine Gemeinde die einmalige Chance nicht nutzt, Grundstücke zu erwerben, die eine zukunftsträchtige Entwicklung des Sportplatzes Birkenau ermöglichen.
Schwer nachvollziehbar, dass stattdessen dem Abstimmungsvolk die Genehmigung eines Liegenschaftsgeschäfts vorgeschlagen wird, bei dem die Gemeinde Rebstein womöglich einen über den Schätzwert des zu erwerbenden Areals liegende Gegenleistung bezahlen wird.
Flächentausch und Arrondierung
Schwer nachvollziehbar, dass sich die Ortsgemeinde Rebstein weigert, einem Landwirt durch einen Flächentausch und der damit verbundenen Arrondierung einer Liegenschaft zu helfen. Obwohl es vielleicht nicht ihr Schaden wäre.
Schwer nachvollziehbar aber auch, dass dieser Landwirt, nämlich der Marbacher Urban Kobelt, seine präsumtiven Verhandlungspartner mit Gerichtsverfahren überzieht, und gewollt oder ungewollt alles tut, um die Gemeinde- und Ortsbürger, den FC Rebstein und die Unihockeyaner des Rheintals gegen sich aufzubringen.
Grundstücke als Verhandlungsmasse
Als früherer Ratsschreiber einer Vorarlberger Gemeinde weiss ich, dass es keine wichtigere Aufgabe von Kommunen gibt, als Grundstücke zu sichern. Entweder, um darauf wichtige impulsgebende Bauten zu verwirklichen, eigene Projekte zu bauen oder die erworbenen Grundstücke später als Verhandlungsmasse einzusetzen.
Jetzt bestünde für die politische wie auch die Ortsgemeinde Rebstein die Chance, von Urban Kobelt Grundstücke, die direkt an die zu erweiternde Sportanlage Birkenau angrenzen, zu erwerben. Jedem Aussenstehenden ist klar, dass diese Liegenschaft aufgrund ihrer Lage vielleicht schon jetzt, sonst aber künftig mehr wert sein wird, als der von Kobelt vorgeschlagene landwirtschaftliche Tauschboden im Eigentum der Ortsgemeinde.
Alle an einen Tisch
Jedem Aussenstehenden ist auch klar, dass dazu alle Beteiligten, also politische Gemeinde, Ortsgemeinde und Urban Kobelt an einen Tisch müssen, um zu verhandeln. Um sich über eine von beiden Seiten als fair empfundene Leistung und Gegenleistung zu einigen.
Im Mittelalter hat es im Bregenzerwald die Sitte gegeben, bei solchen Fällen alle Proponenten ohne Anwälte zusammen in eine Hütte einzusperren und sie erst wieder heraus zu lassen, wenn sie eine tragfähige Einigung gefunden haben. Vielleicht wäre diese Vorgangsweise auch für Rebstein die Richtige.
Meine Meinung – und Ihre?
Dr. Gerhard Huber, Chefredaktor rheintal24