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Vorarlberg
07.04.2022
09.04.2022 10:20 Uhr

Mordfall Janine G. – Haltlose Mutmassungen und Gerüchte

An dieser Stelle wurde von Wanderern im Gebiet Karren der Schädel der Gloria Albrecht gefunden
An dieser Stelle wurde von Wanderern im Gebiet Karren der Schädel der Gloria Albrecht gefunden Bild: krone.at
In einem Medienbericht wurden seltsame Mutmassungen über eine Verbindung des tragischen Ablebens von Janine G. und dem Mordfall von Gloria Albrecht von vor vier Jahren angestellt. Anwalt German Bertsch wehrt sich im Namen des schwer belasteten Zweitbeschuldigten.

Die Vorgeschichte: im März 2018 ist die in Lustenau wohnhafte Sozialarbeiterin Gloria Albrecht verschwunden. Die junge Frau wurde am 5. März in Lustenau als abgängig gemeldet. Sie hatte das Haus mit einem roten Rucksack und ihrer Schlüsseltasche verlassen und wollte in den Messepark einkaufen gehen, kehrte aber nicht mehr nach Hause zurück. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens trug sie eine grüne Kapuzenjacke, Jeans und hellgraue Turnschuhe.

Leiche im Gebiet Karren gefunden

Erst im darauffolgenden September wurde ihre Leiche unweit der im Gebiet Karren gelegenen Spätenbachalpe gefunden. Ein Wanderer hatte war auf menschliche Knochen gestossen. Diese konnten durch die Gerichtsmedizin der Vermissten zugeordnet werden.

Hier wurde die Leiche der vor wenigen Wochen getöteten Janine G. gefunden Bild: V+

Jetzt wurde in einem kürzlich erschienenen Medienbericht behauptet, die Ermittlungen würden eine Verbindung des mutmasslichen Täters im Fall Janine G. zum Fall der Gloria Albrecht nahelegen. Bei Janine G. handelt es sich um jene dreissigjährige Frau, die vor einigen Wochen getötet und deren Leiche in einem Entwässerungsgrabem im Lustenauer Ried aufgefunden wurde. Beide Opfer waren junge Frauen, beide Opfer wurden nach der Tat in der freien Natur abgelegt.

Schockiert und erzürnt

Laut Informationen von vol.at. ist die Familie der vor vier Jahren vermutlich ermordeten Glora Albrecht jedenfalls schockiert und erzürnt: «Natürlich hoffen wir darauf, dass wir irgendwann herausfinden, was mit unserer lieben Tochter damals passiert ist. Dass sie nun aber ebenfalls in das Suchtmittel-Milieu und in das Umfeld des Täters «geschrieben» wird, ist für uns aber in keinster Weise nachvollziehbar. Wir hoffen natürlich, dass trotzdem irgendwann die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Und wir gehen nach wie vor von Fremdverschulden aus. Wir können uns aber nicht vorstellen, dass es sich in beiden Fällen um denselben Täter handelt.»

Der Strafverteidiger des derzeit im Mordfall Janine G. schwer belasteten älteren Mittäters verurteilt diesen Medienbericht, der die mutmassliche Tat seines Mandanten mit dem Tod von Gloria Albrecht in Verbindung bringt, scharf. «Solche Mutmassungen sind schlichtweg eine bodenlose Frechheit und helfen keinem weiter. Weder im aktuellen Fall und den Ermittlungen rund um den mutmasslichen Mord, noch rund um den tragischen Tod und das Verschwinden von Gloria Albrecht. Ich verurteile solche Berichte aufs Schärfste.»

Die zuständige Staatsanwaltschaft in Feldkirch zeigt sich gelassen: Man kommentiere weder  Zeitungsberichte noch irgendwelche Informationen zum aktuellen Stand der Ermittlungen.

Es gilt die Unschuldsvermutung.

rheintal24/gmh