Bis weit vom Platz vor dem Rathaus in Berneck entfernt waren am Freitagabend, die Guggen zu hören. Start des «Guggenmönsterli» war aber mysteriöserweise nicht Punkt 18:37 Uhr, am traditionellen Startzeitpunkt für den „Karneval zu Bernang“, sondern erst um 19.30 Uhr. Auch kamen die Guggen nicht, anders als in anderen Jahren, mit lautem Tschinderassa und Humptata aus Richtung Heerbrugg die Neugass herauf. Sondern warteten geduldig auf ihren Auftritt auf dem Rathausplatz, wo sie ganz unspektakulär die Bühne erklommen.
Voller Sound beim Guggemönsterli Berneck
Musikalische Kakophonie
Acht Gruppen in ihren fantasievollen und aufwändig gefertigten Kostümen veranstalteten so nacheinander eine musikalische Kakophonie, als sie ihren typischen Sound durch die Strassen des sonst so beschaulichen Dörfchens Berneck hallen liessen.
Mit den d`Wiler Tüüfelshusare, den Guggä-Hüpfer Toggenburg und den Röraheizer Rorschach waren für das Unterrheintal eher unbekannte Truppen zu sehen und zu hören. Ebenso wie die Appenzeller Gäste von den Gääser Moohüüler Gais.
Von den Rheintaler Gruppen waren die Burgtätscher Rebstein und die Gastgeber Guggesuuser Berneck im Einsatz. Dazu kamen noch die Vorarlberger Gäste von den Emser Palast-Tätschern. Den musikalischen Anfang machten auf den Stufen des Rathauses die Wolfshüüler aus Wolfhalden.
Schön schaurig oder schaurig schön?
Die Zuschauer empfanden die musikalischen Bemühungen der Guggen je nach Musikgeschmack als schön schaurig oder als schaurig schön. Für die Guggen selbst war es ein schaurig schöner Spass, nach zwei Jahren wieder einmal ungehemmt in ihre Trompeten, Posaunen und Tubas zu blasen und auf ihre Trommeln draufhauen zu dürfen.
Denn die närrische Zeit dauert ja nicht mehr lange und dann müssen die Instrumente wieder für lange Zeit im Probelokal verräumt werden.
Wirklich laut wurde es dann noch einmal beim Mitternachtskonzert aller Guggen, das bis ein Uhr nachts das Rathaus in seinen Grundmauern erzittern und die Nachbarn und Besucher wohlig erschauern liess. Ein letztes Aufbäumen der Musikgewalten, bevor dann zu später (oder früher?) Stunde in Bernang wieder Ruhe einkehrte.