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Heerbrugg
12.01.2022

Orgel plus Violine und Orchester

Raikan Eisenhut mit ihrer geliebten Violine
Raikan Eisenhut mit ihrer geliebten Violine Bild: zVg
Zu einem besonderen Orgel-plus-Konzert lädt am 19. Januar 2022, Beginn 20 Uhr, in die evang. Kirche Heerbrugg die Rheintalische Gesellschaft für Musik und Literatur (RGML). Raikan Eisenhut, Violine, und Karl Hardegger, Orgel, werden vom Streichorchester «La Partita» begleitet.

Auf dem Programm stehen populäre Werke von Händel, Vivaldi und Mozart, u.a. ein Orgelkonzert von Händel sowie von Vivaldi der «Winter» aus den «Vier Jahreszeiten». Unterstützt wird das Konzert, das Mitglieder der RGML bei freiem Eintritt geniessen, von der Rheintaler Kulturstiftung.

In verschiedenen Ensembles tätig

Das Streichorchester «La Partita», dem Berufsmusikerinnen und Berufsmusiker aus dem Rheintal angehören, musiziert seit vielen Jahren regelmässig mit dem Organisten Karl Hardegger. Raikan Eisenhut wurde in Kirgisistan geboren, studierte Violine am Moskauer Tschaikowsky – Konservatorium und an der Wiener Musikuniversität sowie Barockvioline am Mozarteum in Salzburg. Nach Jahren als erster Konzertmeisterin der Osaka Symphoniker (Japan) und in Wien bei Philharmonia Wien und der Wiener Kammeroper ist sie nun in Vorarlberg und der Schweiz als Musikerin in verschiedenen  Ensembles und solistisch tätig.

Karl Hardegger widmet sich seit seinem Rücktritt als Chorleiter der Rheintalischen Singgemeinschaft sowie seiner Pensionierung als Lehrer der Kantonsschule Heerbrugg wieder vertieft seiner anderen grossen Leidenschaft, der Orgelmusik. Er wird im Konzert nicht nur als Solist in Erscheinung treten, sondern auch den Part des Basso continuo bestreiten.

Grosses Programm mit Händel und Vivaldi

Georg Friedrich Händel (1685-1759) erlernte schon früh das Orgelspiel; die Orgel stand ihm zeit seines Lebens von allen Instrumenten am nächsten. Seine Orgelkonzerte sind seine eigene um 1730 begründete Erfindung und stehen neben Bachs Cembalokonzerten am Anfang der Entwicklung des Konzerts für Tasteninstrument und Orchester.

Händel spielte seine Orgelkonzerte in der Regel während der Pausen grosser Oratorien-Aufführungen auf einem eigens für ihn gebauten Orgelpositiv, wobei er viele Passagen improvisierte. Insgesamt sind 16 Orgelkonzerte von ihm überliefert. Sein Orgelkonzert op. 4, Nr. 2 in B-Dur, mit dem das Konzertprogramm eröffnet wird, folgt in seiner viersätzigen Reihung (langsam – schnell – langsam – schnell) dem traditionellen Muster des italienischen Concerto grosso von Corelli.

Danach folgt ebenfalls von Händel sein Concerto grosso op. 6, Nr. 3 in e-Moll für Streicher und Basso continuo. Bei einem Concerto grosso steht eine kleine, solistisch behandelte Gruppe von Instrumenten (Concertino) einer grösseren (Ripieno) ,gegenüber; Passagen, in denen beide Gruppen gemeinsam spielen, werden als Tutti bezeichnet.

 

Sammlung von vier Violinkonzerten

«Die vier Jahreszeiten» (italienisch Le quattro stagioni) ist der Titel einer Sammlung von vier Violinkonzerten und ist das wohl bekannteste Werk von Antonio Vivaldi (1678-1741). Vivaldi hatte bereits zuvor immer wieder mit aussermusikalischen Programmen experimentiert, die sich häufig in seinen Titeln niederschlagen Wie der Titel bereits nahelegt, werden vor allem Naturerscheinungen imitiert – sanfte Winde, heftige Stürme und Gewitter sind Elemente, die in allen vier Konzerten auftreten.

Ebenso wie Vivaldis Bauern, Hirten und Jäger leben auch wir innerhalb jenes tiefen und stetigen Rhythmus von Himmel und Erde, den die Jahreszeiten bestimmen, und fühlen uns von der Musik angesprochen, die diesen Zyklus vergegenwärtigt. Im dreisätzigen «Winter» spielt Raikan Eisenhut die Solovioline.

Klassischer Ausklang

Klassisch klingt das Orgel-plus-Konzert aus: «Divertimento in F-Dur, KV 138» von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791). Das Werk bildet zusammen mit KV 136 und KV 137 die Trias «Salzburger Sinfonien» und gehört zum Populärsten aus der Feder des jungen Mozart. Das Wort «Divertimento» im Autograph ist von fremder Hand ergänzt worden und zudem formal nicht korrekt, denn die Werke sind dreisätzig ohne Menuett angelegt.

Aus anderem Blickwinkel betrachtet ist diese Gattungsbezeichnung allerdings durchaus «rechtmässig», handelt es sich doch um Unterhaltung auf höchstem Niveau. Diese Musik kommt leicht, aber nicht leichtfertig daher. Sie ist augenfällig, aber nicht banal, wirkt schwungvoll, bestimmt in ihrem Tonfall und doch entspannt.

Orgel-plus-Konzert

19. Januar 2022, 20 Uhr

Evangelische Kirche Heerbrugg

Informationen unter www.rgml.ch

pd/rheintal24/gmh/uh