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Heerbrugg
09.12.2021
09.12.2021 20:03 Uhr

Pantomime, Slapstick und ein Running Gag

Rob Spence als stolzer Carabinieri mit seinem Dienstfahrzeug
Rob Spence als stolzer Carabinieri mit seinem Dienstfahrzeug Bild: Ulrike Huber
Mittwochabend gastierte der australische, aber schon seit über dreissig Jahren in der Schweiz wohnende Komiker Rob Spence mit einem «best of» seiner sieben abendfüllenden Programme im Madlen.

Man konnte Madlen-Zampano Pascal Zäch seine Begeisterung über seinen Gaststar an diesem Mittwochabend förmlich ansehen: «Rob Spence war der erste Comedian überhaupt, von dem ich eine Vorstellung gesehen habe. Damals bei der Eröffnung der Rhema. Und es war faszinierend. Und lustig.»

Pascal Zäch: «Rob Spence war der erste Comedian überhaupt, den ich live gesehen habe» Bild: Ulrike Huber

Faszinierend lustiger Abend

Es wurde tatsächlich ein faszinierend lustiger Abend. Der Australier Rob Spence, der der Liebe wegen schon vor über dreissig Jahren in der Schweiz eine neue Heimat gefunden hat, präsentierte eine höchst unterhaltsame Mischung aus Pantomime, Klamauk, Gags und Slapstick. Ein «Best of» aus 35 Jahren und sieben Programmen, die er an tausenden Abenden auf hunderten verschiedenen Bühnen gespielt hat.

Dem kanadischen Holzfäller «Lumberjack» kommt die Motorsäge abhanden Bild: Ulrike Huber

Überdreht und kurios dann der Moment, in dem sich die endlich laufende Säge selbständig machte und einer Drohne gleich davonzischte. Natürlich nur in der von Rob Spence entsprechend gefütterten Phantasie der Zuschauer.

  • Ob als Superman,... Bild: Ulrike Huber
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  • ...als aus dem Hundenapf trinkendes Baby... Bild: Ulrike Huber
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  • ...oder ob als Zahnarzt, Rob Spence ist immer von einer gelassenen Heiterkeit, einer inneren Fröhlichkeit Bild: Ulrike Huber
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Wobei der Endfünfziger überhaupt nichts von seiner Energie, seinem Drive und seiner Beweglichkeit verloren hat. Was er in seiner ersten Pantomime des Abends zeigte. In der Person seines Alter Egos «Lumberjack», einem kanadischen Holzfäller, der mit den Schwierigkeiten einer zunächst ihren Dienst versagenden Motorsäge zu kämpfen hatte.

Ein begnadeter Witzerzähler und Pantomime Bild: Ulrike Huber

Running Gag mit laufender Säge

Aus der knarrenden Säge wurde dann ein Running Gag. Immer wieder während der Vorstellung vernahm man das Geräusch der daherzischenden Säge und Spence ging in Deckung. Köstlich auch seine Darstellung eines Fitnessjüngers im Fitnesstempels, der selbstverliebt über die Bühne tanzt.

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Beinahe poetisch zu Beginn die Nummer, wie Rob Spence sich als Kind, anstatt Hausaufgaben zu machen, sich als Superman verkleidete und gedanklich durch den Himmel flog.

  • Als Matador holt er sich einen Zuschauer als Bulle auf die Bühne Bild: Ulrike Huber
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  • Ein Zuschauer, der dann auch überzeugend den waidwunden Stier spielt Bild: Ulrike Huber
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  • Rob Spence als Aerobic-Fetischist Bild: Ulrike Huber
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Indischer Pilot und Flugzeugabsturz

Köstlich und zum Brüllen komisch, wenn er einen indischen Piloten spielt, der in einem abstürzenden Flugzeug ein Chaos auslöst. «Da sagen die Stewardessen immer, man soll die herunterfallenden Sauerstoffmasken anziehen und ruhig atmen. Ja, wie denn in einem abstürzenden Flugzeug?»

Der Komiker schlüpft in viele Figuren, wie in die eines indischen Flugzeugkapitäns Bild: Ulrike Huber

Slapstick pur bot die Nummer, in der Humorist einen Zuschauer in der ersten Reihe mit Trauben traktierte, weil dieser mit seinen Würfen nicht das von Spence angebotene Ziel getroffen hatte. Oder die Darstellung eines Patienten beim Zahnarzt. Oder des Zauberers Roberto aus Las Vegas. Oder, oder, oder…

 

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Man weiss nie, wann man eine Niere braucht

Zwischen diesen Nummern gab es zwerchfellerschütternde Gags, wie diesen: «Freunde sind wichtig im Leben. Man weiss ja nie, wann man eine Niere braucht.»

Video: Ulrike Huber

Dazu der Joke über Donald Trump, dessen Bibliothek kürzlich gebrannt habe. «Die beiden einzigen Bücher seiner Sammlung konnte man retten. Und eines war noch nicht einmal ausgemalt.»

Video: Ulrike Huber

Ja, es war ein weiterer mehr als vergnüglicher Abend im Madlen. Mit einem Künstler, der zwar keine hintersinnigen Weisheiten verkündet. Der das aber gar nicht will, sondern der es als seine Aufgabe sieht, sein Publikum einfach gut zu unterhalten. Was ihm mit lässig-lockerer Einfachheit gelingt.

rheintal24/gmh/uh