Künstler-Mentoren zur Unterstützung
Der praktische Ausbildungsteil besteht aus den Besuchen vor Ort, die von speziell ausgebildeten Künstlern, den sogenannten «Mentoren», und dem Ausbildungsteam betreut werden. Während dieser Zeit besuchen die Künstler regelmässig Kinder in Spitälern und spezialisierten Institutionen. Die geleistete Arbeit wird fortlaufend evaluiert. Diese Bewertungen werden genutzt, um Weiterbildungen zu definieren.
Während der gesamten Ausbildung entwickeln die Teilnehmenden des Lehrgangs die Identität und das Aussehen ihres Traumdoktors. Zu diesem Prozess gehört neben der Namenssuche auch die Gestaltung eines individuellen Traumdoktor-Kittels: ein Erkennungsmerkmal der Theodora-Künstler. Mit Hilfe einer Schneiderin definiert der angehende Traumdoktor die Skizze seines Outfits, mit einem für seinen Charakter spezifischen Schnitt, Muster und Farben. Wie ein treuer Verbündeter wird ihn dieser Kittel auf seinen Besuchen begleiten und ihn dabei unterstützen, den Kindern Momente des Lachens und der Freude zu schenken.
«Der schönste Job der Welt»
Olivier Zerbone, alias Doktor Kravat', ist einer der 19 Absolventen. Als Traumdoktor möchte er den Kindern eine Verschnaufpause bieten. Der Wunsch, Traumdoktor zu werden, keimte bei dem Pflegefachmann und Komiker «seit ich die Theodora-Traumdoktoren das erste Mal bei meiner Arbeit im Universitätsspital Lausanne (CHUV) gesehen habe» – vor 13 Jahren. Ähnlich ist die Geschichte von Fabienne Krähenbühl, alias Dr. Stracciatella, die Kinder und Erwachsene mit Behinderung begleitet. Vor zehn Jahren lernte sie Dr. Spôôk im Heilpädagogischen Kinderheim Weidmatt kennen. Fasziniert von seiner Arbeit, reichte sie ihr Dossier bei der Stiftung ein und wurde unter den über 200 eingegangenen Bewerbungen für den Lehrgang 2019/2020 ausgewählt.
Eine weitere Absolventin der «Schule der Träume» ist Judith Cuénod, alias Doktor MegaGiga. Sie sieht in dieser neuen Tätigkeit eine «Möglichkeit, meine künstlerischen Fähigkeiten mit sozialem Engagement zu verbinden». Die frisch diplomierte Absolventin Barbara Graf, anzutreffen als Dr. Lilu, bezeichnet die Arbeit der Traumdoktorin als «den schönsten Job der Welt!».
Die 19 Neuzugänge aus drei Sprachregionen sind seit einigen Monaten in den Besuchsplan der 34 Spitäler und 27 spezialisierten Institutionen der Stiftung Theodora integriert. Mit der Verstärkung des künstlerischen Teams reagiert die Stiftung Theodora auf die steigende Nachfrage nach Besuchen in bestimmten Regionen des Landes, aber auch auf den Bedarf an zusätzlichen Ressourcen für die Entwicklung vielversprechender neuer Programme wie die Operationsbegleitung oder die virtuellen Besuche.