Kurz vor dem Jahresende 2020 ist die Situation der Veranstaltungsbranche weiterhin durch viel Unsicherheit geprägt. Eine Prognose, wann der reguläre Geschäftsbetrieb wiederaufgenommen werden kann, kann zurzeit nicht gestellt werden. Umso mehr sind sich die Verantwortlichen der Olma Messen St.Gallen bewusst, wie wertvoll die Unterstützung der Öffentlichkeit in Stadt und Kanton St.Gallen und der breiten Bevölkerung in der ganzen Ostschweiz ist, welche sie im vergangenen Jahr erfahren durfte.
Ab Anfang März 2020 musste auf dem Messeplatz St.Gallen in mehreren Schritten das gesamte Messeprogramm annulliert werden. Die Massnahmen des Bundes zum Schutz der Bevölkerung vor dem Coronavirus bewirkten, dass gegen 100 weitere Veranstaltungen (Kongresse, Generalver-sammlungen, Festanlässe, Kulturveranstaltungen etc.) von den jeweiligen Veranstaltern storniert werden mussten. Die fast vollständige Stilllegung des Betriebs verursachte einen Verlust von rund 80 % des budgetierten Jahresumsatzes.
Finanzielle Unterstützung durch Stadt und Kanton St.Gallen, die OLMA-Kantone, die Gemeinden der Region und die Genossenschafter
Da die finanziellen Reserven des Unternehmens im Projekt zum Neubau der Halle 1 gebunden sind, haben die Stadt und der Kanton St.Gallen mit zinslosen Darlehen von insgesamt CHF 16.8 Mio. dessen Liquidität vorerst gesichert. Zusätzlich zu diesen Krediten konnte über CHF 4.7 Mio. neues Eigenkapital geäufnet werden.
Den grössten Teil davon tragen die Genossenschafter der Olma Messen St.Gallen bei, darunter als grösste Miteigentümer die Stadt und der Kanton St.Gallen. Viele regionale Unternehmungen und 17 St.Galler Gemeinden sind im Rahmen dieser Finanzierungs-runde neu Mitglied der Genossenschaft Olma Messen St.Gallen geworden – ein ausserordentlicher Beweis des Vertrauens zum Messeplatz St.Gallen, dessen Verwurzelung weit über die Region hinaus damit noch verstärkt wird. Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und Mitarbeitende sind dankbar für die geschätzten und wertvollen Zeichen der Solidarität.
Messe- und Veranstaltungsprogramm
Die Olma Messen St.Gallen sind im Sommer und Herbst mit der Grundhaltung durch die Corona-Pandemie gegangen, dass sie parallel zu einem Sparprogramm lernen wollen, mit der neuen Situation umzugehen. Der Leitgedanke war, soweit wie möglich weiterhin Messen und Veran-staltungen mit den nötigen Sicherheitsmassnahmen umzusetzen und mit ihren Eventpartnern Anlässe zu entwickeln, die der Situation angepasst sind. Die vorübergehende Entspannung der Pandemie im Herbst 2020 erlaubte es, die extra für diese Situation kreierte Publikumsmesse «Pätch» und einige weitere Anlässe durchzuführen und dabei das Schutzkonzept der Olma Messen St.Gallen einem echten Test zu unterziehen.
Doch Ende Oktober fielen dem erneuten Messe- und Veranstaltungsverbot fast alle weiteren bis Februar geplanten Messen und Events zum Opfer.
Aktuell hat die Genossenschaft ihre operative Geschäftstätigkeit auf das Nötigste reduziert. Die grosszügige Infrastruktur steht weiterhin zur Verfügung für Sessionen des Stadt- und Kantons-parlaments und allfällige weitere Nutzungen im Rahmen der Corona-Verordnung des Bundes. Die weitere Entwicklung ist im Moment nicht abschätzbar. Über die Durchführung der Immo Messe Schweiz und der OFFA wird im Januar entschieden.
Reorganisation und Strategie der Olma Messen St.Gallen
Die Zeit des operativen Stillstands wurde von den Olma Messen St.Gallen genutzt, um die im Sommer 2020 angestossene Reorganisation des Unternehmens voranzutreiben. Zu diesem Zweck werden die internen Prozesse analysiert und neu eingeordnet. Die Olma Messen St.Gallen werden mit schlankerer und effizienterer Struktur aus der Krise hervorgehen, welche es erlaubt, sich rasch und flexibel auf die wandelnden Bedürfnisse des Marktes und der Kunden einzustellen.
Die langfristige Strategie der Olma Messen St.Gallen wird von der Unternehmensreform und von der Corona-Pandemie nicht in Frage gestellt. Die Olma Messen St.Gallen sind überzeugt, dass Messen und Events auch in Zukunft wichtige Marketinginstrumente bleiben. Die Direktorin Christine Bolt sagt dazu: «Die Menschen haben in diesem Krisenjahr die Erfahrung gemacht, dass mit digitalen Mitteln wichtige Geschäftsprozesse aufrechterhalten und persönliche Interaktionen sichergestellt werden können. Auch wir haben davon sehr profitiert.
Trotzdem kann nichts den direkten Kontakt, die menschliche Nähe und das Zusammengehörigkeitsgefühl ersetzen, welche Messen und Veranstaltungen prägen und die wir in der Zeit der Pandemie so vermissen. Wir sind überzeugt, dass sich unsere Kunden – Besucher und Aussteller von Fach- und Publikumsmessen sowie die Veranstalter von allen Arten von Events – nach der Normalisierung der Situation wieder mit Freude bei uns einfinden werden, um ihren Geschäften nachzugehen, aber auch um gemeinsam zu feiern.»
Gut gewappnet ins neue Jahr 2021
Damit die Olma Messen St.Gallen für diesen Moment vorbereitet sind, werden auch in der Krise die strategischen Initiativen weitergeführt. Sie haben zum Ziel, bestehende Messen den Erfordernissen der Zeit anzupassen und neue Veranstaltungsformate zu entwickeln. Mit der Eventagentur «Volt Events» können Geschäftskunden bei all ihren Aktivitäten standortunabhängig unterstützt werden, und für Messebesucher werden ergänzende digitale Angebote geschaffen. Zudem werden die Bauarbeiten an der Autobahnüberdeckung und der neuen Halle 1 planmässig weitergeführt. Der reduzierte Messe- und Veranstaltungsbetrieb hat sogar dazu geführt, dass die Bauarbeiten deutlich schneller vorankommen als geplant.
Die schwerste Krise in der Geschichte
Rückblickend wird das Jahr 2020 für die Olma Messen St.Gallen nicht nur als das Jahr der schwersten Krise seit ihrem Bestehen in Erinnerung bleiben. Man wird sich auch daran erinnern, dass in diesem Jahr die Bewährungsprobe für eine langjährige Freundschaft bestanden wurde. Eine Freundschaft, welche die Olma Messen mit den Vertretern ihrer Eigner, mit den Behörden der Stadt und der OLMA-Kantone, und letztlich mit allen Ostschweizern, die in irgendeiner Form mit ihr verbunden sind, zu pflegen suchen.
Weil so vieles in diesem Jahr anders ist, kommen auch die Festtags Glückwünsche zum Jahresende in neuer Form daher. Die Lernenden der Olma Messen St.Gallen, deren Ausbildung durch die Corona-Krise massgeblich betroffen ist, haben in eigener Regie ein Video produziert und sagen damit im Namen des gesamten Teams allen Unterstützern des Unternehmens Danke: