«Wenn ein Kampfstiefel Frauen in extremen Belastungssituationen sicheren Halt, Komfort und Stabilität bietet, zeigt er, dass er höchsten Ansprüchen gerecht wird und setzt damit auch für andere Modelle den Standard», erklärt Minder. Zudem ermögliche die fokussierte Linie für Frauen, die Produktionskapazitäten in der Schweiz stufenweise hochzufahren, bevor die grossen Stückzahlen für Herrenmodelle folgen.
Ein Stück Schweizer Industriegeschichte kehrt zurück
Die Wurzeln von Elgg reichen bis ins Jahr 1847 zurück – in eine Zeit, in der Schuhmacher eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben spielten. Im Ersten Weltkrieg erlebte die Schweizer Schuhindustrie einen historischen Aufschwung: Die Nachfrage nach Militärschuhen war enorm, und Marken wie Elgg legten durch Qualität und Zuverlässigkeit den Grundstein für den Ruf des Schweizer Schuhhandwerks.
Bis 1911 existierten in der Schweiz 83 schuhproduzierende Betriebe mit über 8400 Beschäftigten, darunter bekannte Namen wie Bally, Raichle, Künzli oder Kandahar. Doch ab den 1970er-Jahren führte der Preisdruck aus Billiglohnländern zu einem massiven Produktionsrückgang, ein Strukturwandel, der auch Elgg hart traf.