Was ist Urban Golf überhaupt?

Wikipedia beschreibt Urban Golf, auch «X-Golf» und «Cross-Golf» genannt, als eine Variante des klassischen Golfspiels. Gespielt wird aber nicht wie üblich auf Golfplätzen, sondern beispielsweise in einer Stadt oder allgemein in urbaner Umgebung, wie es auch in Altstätten der Fall ist.

Die Ziele werden entweder vor Ort oder anhand verschiedener Merkmale der Ortschaften (beispielsweise eine Kirche) abgesprochen und so gesteckt. Ziel ist es, einen familienfreundlichen Spass für Gross und Klein zu haben, bei dem man nicht mal einen Golfplatz braucht.

Füsse im Dreieck, Schläger parallel zum Ziel

Pünktlich um 13:30 fanden sich an diesem Freitag also die Interessierten im Schwimmbad «aquaRii» ein, um gemeinsam dem ersten Abschlag der Trendsportart beizuwohnen. Nach einer kurzen Rede von Christoph Hanselmann, Präsident Betriebskommission Sport- und Freizeitanlagen der Stadt Altstätten, war es Zeit, sich einen Schläger, einen weichen Ball und einen Anhänger zu holen. Der Anhänger hat ein wenig die Form einer Bürste und dient dazu, auch auf unebenen Flächen einen guten Abschlag zu ermöglichen.

Didi Keller, Geschäftsführer von Golfsession.ch, de facto die treibende Kraft hinter dem Bestreben der Stadt Altstätten, erklärt, wie man richtig abschlägt: «Die beiden Füsse und der Ball müssen im Dreieck zueinander stehen. Die Fläche des Schlägers zielt parallel auf das Ziel. Danach weit ausholen und abschlagen.»

Ziel ist es, das designierte Ziel, beispielsweise einen Laternenpfahl oder eine Wand, mittels zehn Schlägen zu treffen. Wer am Ende der Runde die wenigsten Schläge hat, gewinnt.

Das ganze Jahr über zugänglich

Celine Infanger, Mitglied der Betriebskommission Sport- und Freizeitanlagen der Stadt Altstätten, erklärt auf Anfrage: «Die Stadt Altstätten will mit zeitgemässen Sport- und Freizeitaktivitäten den Wohnort aufwerten und ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste bieten. Das Konzept Urban Golf hat die Kommission für Sport- und Freizeitanlagen überzeugt.»

Für die Wahl der Bahnen seien die verschiedensten Standorte geprüft worden. «Einzelne Bahnen sind nicht auf dem Boden der Stadt Altstätten. Hier wurde mit den Grundeigentümern das Gespräch gesucht. Letztendlich wurden neun Bahnen ausgewählt, die sowohl hinsichtlich der Attraktivität für die Spieler, wie auch aus Sicherheitsüberlegungen geeignet sind.»

Vorsicht und Rücksicht

Bahnen, die das ganze Jahr über zugänglich sind, bedeuten auch, dass man Rücksicht auf Andere nehmen muss. «Beim Urban Golf werden Golfbälle verwendet, die deutlich leichter und weicher sind als normale Bälle. Die weichen Golfbälle sollten keine Gefahr für andere Objekte und Fensterscheiben darstellen.»

Dennoch gilt: «Die wichtigste Regel im Golf: Vorsicht und Rücksicht. Die Spieler sind angehalten, auf ihre Umgebung und insbesondere Passanten, den Verkehr und andere Veranstaltungen zu achten.» Wenn eine bestimmte Bahn nicht bespielt werden kann, spielt man eine andere Bahn doppelt oder nutzt einen anderen Abschlagort und ein anderes, sicheres Ziel daneben.» Es läuft also auf Vertrauensbasis und in Vertrauen auf das Urteilsvermögen der jeweiligen Spieler.

«Wie lange der Parcours besteht, hängt davon ab, wie gross die Nachfrage ist. Wir hoffen natürlich, dass er uns lange erhalten bleibt. Jede Bahn bietet eine eigene Herausforderung. Die grösste Distanz wird bei der Bahn Zwei Gesa Sportplatz zurückgelegt. Aber dafür ist das Ziel dort sehr gross.» Kurz: Es wird ein Spass für Gross und Klein werden, bei welchem aufgrund der verschiedenen Schwierigkeitsgrade sämtliche Spieler, egal ob erfahren oder Neuling, sicher auf ihre Kosten kommen werden.

Und welche Regeln müssen dabei beachtet werden?

Auf der Website von «urbangolf.ch» sind die Regeln sehr genau festgehalten. Anbei ein Auszug. Die genauen Regeln können jederzeit nachgeschlagen werden.

Safety First: Keine Sache und keine Personen dürfen durch die Spielaktivitäten gefährdet werden. Beispielsweise durch den Abschlag oder den fliegenden/rollenden Ball.

Fairplay: Jede Berührung des Balls gilt als Schlag. Der Ball wird dort weitergespielt, wo er gelandet ist. Veränderungen an der Spielumgebung sind nicht erlaubt.

Maximale Anzahl an Schlägen: Die Bahn muss mit maximal zehn Schlägen beendet werden. Der Turnierveranstalter kann die Anzahl aber beeinflussen. Wird das Spiel beim letzten Schlag nicht beendet, muss ein Strafschlag addiert werden. Diese Regel kann aber je nach Veranstalter variieren. Insofern ist eine persönliche Rücksprache nie falsch.

Spass: Die offiziellen Regeln sind als Richtlinie da, aber der Spass steht immer im Vordergrund. Daher empfiehlt es sich, mit dem Veranstalter eine Rücksprache zu halten, welche Regeln zwingend beachtet werden müssen und wo man es etwas lockerer angehen kann. So ist Spass und ein niederschwelliger Einstieg für alle Personen garantiert.